Mittwoch, 13. Juli 2011

Diskussion II – Heizung / Öfen

Heizung:

·        Mikroblockheizkraftwerk (leider im Moment nicht attraktiv (aber mal ehrlich: der eigene Stirling-Motor im Keller hätte schon was); aber es werden da zur Zeit neue, sehr interessante Konzepte ausgearbeitet (viele kleine Motoren im Schwarmverhalten, Abpufferung Windkraft) à schade

·        Gasheizung: Standardtechnik, evtl. gepaart mit einem Sonnen- (in dem Fall Röhren-) Kollektor auf dem Dach oder Bezug von Bio-Gas; wären voraussichtlich wenig Arbeiten zur Kaminsanierung erforderlich; Kostenentwicklung Rohstoff? à billig

·        Pelletheizung: Lager- bzw. Speicherplatz wäre genug vorhanden, aber Kaminsanierung notwendig; Kostenentwicklung Rohstoff? à ökologisch korrekt, aber teurer

·        Holzvergaser mit Wärmespeicher (so richtig mit Holzscheiten): sehr effizient, benötigt man auch entsprechend Lagerplatz, durch Art der Heizung mit Wärmespeicher später problemlos durch eine andere Technik ersetzbar; Kosten etwas steuerbar durch Eigenleistung à ökologisch sehr korrekt aber mühsam, sehr teure Anschaffung

Öfen:

·         Kachelofen: Sinnvoll wenn drei Zimmer direkt erreichbar sind (über Lüftungsschlitze); zwei würden anliegen, das dritte wäre nur mit Aufwand möglich. Dielenboden müsste teilweise demontiert und Fundament gemauert werden (natürlich erst mal Prüfung durch Statiker). Wegen Kaminanbindung wahrscheinlich nur in Kombination mit Pelletheizung oder Holzvergaser möglich.

·        Kaminofen: Für überzeugte Pyromanen, ansonsten eigentlich weder ökologisch noch ökonomisch wirklich sinnvoll (ach was); Strahlungswärme ist zwar angenehm, aber eher bei > 30 m²; über offenstehende Türen die Wärme in anliegende Zimmer abgeben zu können, funktioniert so gut wie nicht; benötigt Luftzufuhr, d. h. auch wenn der Ofen nicht brennt wird Luft über den Kamin abgezogen, was bedeutet, dass hier unter Umständen durch dieses Nachziehen der Kaltluft mehr Heizleistung den ganzen Tag über benötigt wird als man durch die abendlichen zwei Stunden einspart. Wegen Kaminanbindung gelten dieselben Punkte wie beim Kachelofen.

Wie sich Rohstoffe bzw. die Rohstoffpreise in den nächsten Jahren entwickeln werden ist dermaßen spekulativ, dass es keine halbwegs verlässlichen Kriterien gibt, die bei der Entscheidung helfen.
Kaffeesatz lesen? Zu ungenau… Knochen werfen!!! ;-)

7 Kommentare:

  1. Hi Steffi,
    habe gerade Euren Blog gelesen, speziell die Heizungsdiskussion. Habt Ihr denn auch an die Option Wärmepumpe (natürlich mit Ökostrom) gedacht? Bernhard hatte das damals für sich als beste Option ausgemacht, hat dann aber leider in Steinheim keine Genehmigung dafür bekommen. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich Öko ist, aber das wird ein 100 Jahre altes Haus wohl sowieso nicht.
    Habt ihr eigentlich Denkmalschutzauflagen? Ich rege mich schon auf, wenn ich das Wort nur schreibe.
    Viel Spaß weiterhin!
    Frank

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  2. Noch was zur Entwicklung der Rohstoffpreise. So ganz unvorhersagbar ist die Zukunft des Preisverhältnisses Holz/Gas nicht. Da Holzheizungen in der Anschaffung teurer sind und auch bleiben werden, wird es nur eine nennenswerte Nachfrage danach geben, solange der Energieträger Holz billiger bleibt. Das Preisverhältnis wird also nachfragegeregelt etwa so bleiben, wie es die letzten Jahre schon war. Ist übrigens auch ein Gedanke von BW - jaja, die Physiker können schon denken. Ihr einziges Problem ist es, dass sie glauben, man könne jede Entscheidung rational treffen.

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  3. Strom?! kombiniert mit ä bissle Holz...

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  4. Strom kommt leider nicht in Frage, bei einem gut isolierten Haus könnte das eine Alternative sein, aber nicht bei einem Altbau.

    Wärmepumpe geht leider auch nicht, erstens brauchen wir zu viel Energie (die Fassade ist praktisch nicht zu dämmen), zweitens brauchen wir zu hohe Wassertemperaturen, als das das sinnvoll funktioniert. Der Strombedarf wäre zu hoch. Es sei denn, man speist die mit einem Blockheizkraftwerk ;-)

    Till

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  5. Das Argument mit den Investitionskosten zieht aber nur solange, wie nicht wirklich viele Leute eine (Holz-) Pellet-Heizung haben. Wird das Holz langsam knapper, entsteht also ein Nachfrageüberhang, dann kann der Preis insbesondere regional schon noch deutlich steigen. Andererseits haben wir hier viel Wald.

    Die Alternative hier wäre, ein Stück Wald zu kaufen, das dann in der ferneren Zukunft den Brennstoff liefert und so das Risiko minimiert.

    Ausserdem ist es sicher schön, einen eigenen Wald zu besitzen (soviel zum Thema rational ;-)

    Till

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  6. Nein, eben nicht. Wenn viele Leute eine Pelletheizung kaufen und deswegen die Holznachfrage steigt und Holz deswegen teurer wird und sich deswegen eine Pelletheizung nicht mehr lohnt und deswegen weniger Leute eine neue Pelletheizung kaufen und sich deswegen die Nachfrage wieder Richtung Gas verschiebt, dann bleibt die Preisdifferenz konstant. Oder anders ausgedrückt. Die Nachfrage nach Pelletheizungen ist Holz-Gas-Preisdifferenz-gesteuert und die Nachfrage nach Holz ist Holzheizung-Gasheizung-Preisdifferenz-gesteuert.
    Aber mit Deinem allerletzten Satz hast Du auf jeden Fall recht. Das wünsch ich mir auch schon lange. Wenn ein Wald für Euch alleine zu groß ist, kann ich mich gerne beteiligen.

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  7. Wir haben eine moderne Holzheizung mit eigenem Wald. Zu den Investitionskosten kann ich nichts sagen, aber die laufenden Kosten beschränken sich auf Sprit für Traktor und Motorsägen. Allerdings ist damit auch eine Menge Arbeit verbunden. Außerdem wird eine relativ große Lagerfläche benötigt, je nachdem wie lange der Holzvorrat ungefähr ausreichen soll.
    Zudem sollte auch berücksichtigt werden, dass man älter wird und irgendwann das Holz selbst nicht mehr verarbeiten kann.

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