Sonntag, 11. November 2012

Infos aus unserem Schlafzimmer

Okay, ich kann es schwer verleugnen: Ich bin Datenfetischistin! Deshalb lagerten die Datenlogger letzte Woche im Schlafzimmer, der Kammer und weiterhin im Wohnzimmer. Und die habe ich jetzt mit Interesse ausgewertet. Aber ich verspreche, nächste Woche gibt’s mal wieder einen techniklastigeren Blog-Beitrag ;-)

Zuerst aber noch eine kleine Ergänzung zu den Auffälligkeiten sprich Schwankungen in der Kurve der Luftfeuchtigkeit im Heizungskeller, die ich vor einer Woche beschrieben habe. Diese Woche hatten wir einen Heizungsmonteur im Haus, da in unserem System zu viel Luft und zu wenig Wasser war (was u. a. daher kam, dass ein Heizkörper im Esszimmer nicht ganz perfekt angeschlossen war und geleckt hat – und immerhin, es mussten 20 l L nachgefüllt werden). Dem haben wir natürlich gleich mal von unseren Messungen berichtet. Und er war durchaus beeindruckt, dass wir diesen Kurvenverlauf haben (was für die Empfindlichkeit der Logger spricht), und hatte auch die Erklärung parat: Wir haben ja einen Gas-Brennwertkessel, d. h. die Abgase werden wenn sie aus dem Brenner kommen abgekühlt – und dabei gibt’s Kondensat. Und das muss ja weg. Was es auch tut, weil das einfach in den Abfluss raus geht. Und das wiederum erhöht die Luftfeuchtigkeit. Und das wiederum ist das, was wir messtechnisch erfasst haben.
So, aber jetzt geht’s – in unser Schlafzimmer:

 
Wir sehen, dass wir bei der Luftfeuchtigkeit (blaue Kurve) so in der Regel über die Nacht einen Anstieg auf Werte in der Größenordnung 65 % haben. Interessant ist wiederum der Verlauf. Die fetten Peaks nach unten, das ist der morgendliche Lüft-Event ;-) Hierdurch wird die Luftfeuchtigkeit um durchschnittlich 10 % reduziert – die sich dann allmählich wieder aufbauen. Die kleineren Peaks entstehen durch das Lüften am Abend und manchmal gibt’s noch welche zur Mittagszeit. Soweit also alles unkritisch (Schimmelpilze benötigen zum Wachstum > 70 % Luftfeuchtigkeit). Spannend sind nun ein paar Details, die Aufschluss über das Verhalten geben. Im grün eingekreisten Bereich ist keine Veränderung von Feuchte und Temperatur (die ja logischerweise beim Lüften ebenfalls reagiert) erkennbar – da bin ich morgens um 4 Uhr aufgestanden und auf Dienstreise gewesen und der Mann kann sich nicht rausreden, klar belegt: Er hat die Fenster nicht geöffnet! Warum dann aber hier im Lauf des Tages die Feuchte abfällt???? *grübel* An den Tagen zuvor (08.11.) und danach (10.11.) habe ich den (blasenden) Lüfter bis zur Mittagszeit in Betrieb gehabt (siehe orangefarbene Markierungen) – und tatsächlich scheint der Anstieg der Luftfeuchtigkeit weniger stark auszufallen. Wenn das Ding nicht so einen verdammten Krach machen würde, könnte man mal eine Testreihe bezüglich der Wirkung über mehrere Tage durchführen, aber das Ding macht halten eben einen verdammten Krach… Wenn man auf heute Morgen schaut, dann fällt die Feuchtereduzierung auch deutlich geringer als an den anderen Tagen aus: Stichwort kräftiger Dauerregen.

Worüber wir uns ein bisschen Sorgen machen, ist die Kammer, da diese unbeheizt ist:

Hier haben wir zu Messzwecken ein paar Mal die Schiebtür ins Schrankzimmer nicht geschlossen (was dauerhaft allerdings keine Lösung ist, da hier für’s Kind hochattraktive Dinge wie Hunderte von CDs lagern *g*) – was zu einer sichtbaren Temperaturerhöhung mit Unterschreitung der kritischen Luftfeuchte führt. Also immerhin, so kann man Einfluss nehmen und die Lage in den Griff bekommen.
Und noch mal zur Verifikation der Trend im Wohnzimmer:

 
Der Kaminofen hält doch ziemlich lang die Wärme nachts – wenn er denn richtig funzt, was mir am Donnerstag Abend (siehe Markierung) aufgrund eines übervollen Aschekastens nicht so ganz geglückt ist ;-)

Fazit: So ein bisschen Datenaufnahme und -auswertung hilft doch für das Verständnis und damit für das eigene Verhalten und notwendige bzw. machbare Maßnahmen. Aber, versprochen, das war vorerst das letzte Mal! J

1 Kommentar:

  1. Wow, eine echt tolle darstellung, daran sieht man das man eigentlich zu selten Lüftet

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