Sonntag, 14. April 2013

Eigentlich ...


wollte ich ja keine Lautsprecher mehr bauen.

Zumindest nicht für mich selber, für Freunde natürlich weiterhin aber das ist eine andere Geschichte.

Zumindest wollte ich jedenfalls keine Lautsprecherchassis mehr kaufen; der Schrank mit Material für mindestens fünf Paar Top-Lautsprecher hat immer noch keinen Platz gefunden und steht deshalb immer noch in Lonsee ....

Aber hier konnte ich einfach nicht widerstehen. Ein Paar hübsche Phillips-Breitbänder aus der Röhren-Ära für kleines Geld bei ebay. Manchmal biete ich (heimlich, meine Frau darf das natürlich nicht wissen) bei solchen Schätzchen mit - etwa ein Zehntel dessen, was sie wert sind - das reicht dann für eine Woche träumen. Kriegen tue ich sie für den Preis ja doch nicht. Meistens.

Eigentlich hätte ich ja dringendere Dinge zu erledigen, aber die Neugier war zu groß. Also kurz eine Schallwand gebaut, aus praktischen Gründen im Prinzip eine Box ohne Rückwand. Ohne Schnickschnack. Gefühlt passende Größe: 30 cm breit, 120 hoch, 20 tief. Um mal zu schauen, wie die Kleinen klingen. Denn berechnen kann man solche Boxen kaum, das ist eher eine Sache von Trial and Error.

Wenn's denn gut klingt, dann kriegen sie natürlich eine standesgemäße Behausung. Aus dünnem Holz, schön furniert mit nicht-parallelen Wänden, leicht gerundet im Stil der Zeit aus der sie stammen.

Und es klingt. Ohne jede Korrektur, nur Draht zwischen (Röhren-) Verstärker und Lautsprecher. Bisher nur aus dem PC gespeist *Stilbruch*

Und es klingt richtig gut ! Bei nächster Gelegenheit kommt mein Zweitplattenspieler mit DIY-Vorstufe dran. Das wird sicher interessant ! Und dann vielleicht noch ein (Dipol-) Subwoofer dazu ... Und die Gehäuse etwas breiter, so in der Art BxHxT 50x40x25

Die einzige Frage ist: Wohin stellen ? Ich habe leider erheblich mehr (gute) Lautsprecher als Räume :-(
Vielleicht findet sich ja ein neues Herrchen (oder Frauchen) für die Kleinen, das ihnen ein schönes Zuhause gibt. Verdient hätten sie es: Songbird von Eva Cassidy aufgelegt, ein paar Minuten Aufwärmzeit für die Röhren und dann: Gänsehaut !

Das ist Highend vom Feinsten, für eine Handvoll Euro. Mal ehrlich: Da spielt ein Verstärker für dreihundert Euro und ein Paar Lautsprecher für weniger als hundert. Ich habe schon (öfter) Anlagen gehört, die zehnmal so teuer sindund bei weitem nicht so gut klingen.

Zugegeben, nichts für Freunde der härteren Gangart. Nix AC/DC. Dafür Streichquartett oder Stimme und Gitarre.

Ich habe es eigentlich noch nie bereut, wenn ich Dipol-Lautsprecher gebaut habe, Music does not live in Boxes !

Till




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