Verhext.
Zumindest fühlt es sich fast so an. Nach einem elenden Winter
hatten wir eigentlich die Hoffnung, schon eher den festen Glauben, dass diese
verdammt miese Erkältungszeit nun dem Frühling weicht. Was soll ich sagen? Die
ganze letzte Woche lag Till flach, an einem Tag sogar mit 39,8 °C Fieber.
Bestätigt wurde die Messung durch die Halluzination, dass er mich für eine
Blumenelfe gehalten hat. Zumindest war das meine Interpretation ;-) Verseucht
hat er sich vermutlich in der Woche davor direkt beim Kind oder bei den
Besuchen in der Kinderarztpraxis und der Kinderstation. Also seit zwei Wochen
Krankenlager in der Villa Z. Ich bevorzuge zur Virenbekämpfung ein paar
Einsätze in Papiermaschinen (am besten mit geschlossenen Kreisläufen), und
bisher *toitoitoi* Aber Frickeln war nicht drin…
Im
Klartext: Kleine Tiere können bei mir aktuell auf eins mit Sicherheit zählen –
Gnadenlosigkeit. Insbesondere, wenn es sich um eine alte Feindschaft handelt. Die
rostet bekanntlich nicht. Pünktlich zum 1. Mai hat mich morgens beim ersten
Gang in die Küche, noch im Morgengrauen, eine Armee Ameisen begrüßt, die schon
ihre sechsspurige Autobahn von einem 1 x 1 mm großen Loch am Fensterbrett zum
Biomüll planiert hatten. Was dazu geführt hat, dass ich noch vor dem
Spaziergang mit dem Hund den Biomüll entsorgt und die Küchenarbeitsplatte
aufgeräumt habe. Mit dieser sehr erzieherischen Maßnahme, der sogenannten
Null-Toleranz-Strategie, sind wir schon im
letzten Jahr recht gut gefahren. Nachdem wir wiederum im Jahr
davor schon die Nummer eines Kammerjägers herausgesucht hatten. Spätestens
am Abend den Biomüll hinausbringen, die Küchenplatte abwischen, Brot in die
Kammer räumen, paar Köder an harmlosen Stellen platzieren etc. Also einfach
das tun, was eigentlich in den meisten Haushalten so üblich ist. Da habe
ich dann morgens immer erst mal die Ameisenstraßen aufgesaugt, die schon
deutlich weniger als im Jahr davor waren, und die eigentliche Überlegung war
die Wahl, ob ich mich erst um die Ameisen oder die Mäusedärme kümmern soll. Dieses
Jahr gilt: aktiver statt passiver Widerstand!! Denn sofort, noch vor dem Aufräumen,
habe ich zwei Köder direkt auf die Arbeitsplatte gestellt: Den Ameisenköder von
Celaflor, mit dem wir letztes Jahr schon positive Erfahrungen gemacht haben,
sowie zusätzlich das Loxiran Ameisen-Buffet von Neudorff. Die Ameisen in der
Küche haben beide Köder gut angenommen und waren sehr aktiv, und tatsächlich
sind sie nach diesem einmaligen Auftritt nicht mehr erschienen.
Vorhin
habe ich zwei kleine Ameisen in der Nähe der Haustür gesehen und SOFORT einen
Köder aufgestellt, und nach kurzer Zeit sah das wirklich aus wie bei einem kostenlosen All-you-can-eat-Buffet im Studentenheim:
Sprich,
das Zeug hat wohl durchaus eine Lockwirkung (und ehrlich, zwei kleine Ameisen
sind halt zwei kleine Ameisen, aber wenn plötzlich eine Nation unter der
Haustür durchrennt, schluckt man schon und hofft, dass sich auch wirklich alle satt
fressen…) Bin ich gespannt, wie die Lage morgen sein wird, aber neben der
Null-Toleranz-Strategie in der Küche wird in diesem Jahr bei jeder Ameise
sofort dort ein Köder aufgestellt. Basta.
Bisschen frustrierend ist
die Erkenntnis, dass das wohl jeden Sommer so sein wird :-( Altes Haus mit Holzdecken und Trilliarden Verstecken und Löchern, mit
einem Garten, der prädestiniert für Ameisensiedlungen jeglicher Art und Größe
ist.
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