Sonntag, 10. Juli 2011

Endlich - ein eigenes Haus!


Es gibt zwei Dinge, die ich dem besten aller Männer (der zum Glück meiner ist) NIE verzeihen werde:

1.    Es gab bei unserer Hochzeit keinen Nachtisch.

2.    Ich musste wieder ans CAD ran.
Und dabei war mir schon zu Studienzeiten klar: ich werde niemals in die Konstruktion gehen! Eher heirate ich. Und dann: Aber bevor ich heirate, lerne ich rückwärts einparken und gehe in den Vertrieb. Da bin ich immer noch (und einparken habe ich nie gelernt).
Nun hatten wir aber aufgrund der Familienvergrößerung „dieses Haus“ gekauft. Dieses phantastische Haus von 1904, eine kleine Jugendstilvilla, unverschandelt, was laut Gutachter gleichbedeutend ist mit sehr selten sowie zugleich mit extrem viel Arbeit (auch wenn ich mir mantraartig immer wieder sage: „Jedes gebrauchte Objekt müsste man innen herrichten. Und außen auch. Und oben. Und unten. Und draußen. Und überall...“ Halt mehr oder weniger.) Um auf den Punkt zurückzukommen: bewaffnet mit einem neuen, coolen Laserspielzeug von Bosch zur Ermittlung der Maße zogen wir am Tag, nachdem wir die Schlüssel erhalten hatten, los. So weit, so gut. Den 2. Teil des Planes hatte mir mein Liebster vorsichtshalber verschwiegen. Der sah nämlich vor, dass „jemand“ aus den Maßen eine CAD-Zeichnung erstellen sollte. Als er mir enthusiastisch von der frei erhältlichen Software „Sweet Home 3D“ vorschwärmte und klagte, dass er ja leider nach Dresden müsse, roch ich allmählich den Braten. Natürlich würde ich mir nie die Blöße geben und „nööö, mag ich nicht“ oder gar „nööö, kann ich nicht“ sagen. Aber nochmal, zum Henker, nicht ICH bewege die Maus zu schnell, das Programm ist zu langsam! Egal… Ich setzte mich, nachdem der Froschbär friedlich eingeschlafen war, an den Rechner und stand mit eisenhart verspannter Nackenmuskulatur erst wieder auf, als die Grundrisse einigermaßen (darauf liegt die Betonung) fertig waren. Aber die Fenster kann er selber einzeichnen! Genau!

Überhaupt – die Fenster… Ein wirklich schöner Aspekt an alten Häusern ist ja meist die Anzahl der Fenster. Damals hat man ja wirklich in jedem Zimmer an jeder Wand ein Fenster eingebaut. Das macht – ups, viele Fenster. Ich verstand, warum mein Mann eine aktuelle Zeichnung wollte. Doch wenn Sie jetzt an Stellfläche und so denken, nein, nein, das ist gar nicht so schlimm, wie es sich jetzt anhört. Denn in so alten Häusern darf man eh nichts an die Außenwände stellen, wegen der Feuchtigkeit. Was prinzipiell auch nicht schlimm wäre, wenn nicht ein weiterer, ebenfalls schöner Aspekt an alten Häusern wäre, dass diese viele (wunderbare) Türen haben, meist zwei, manchmal auch drei, pro Zimmer. Daraus ergibt sich: keine Fläche, kein Kram (Hurra!!!). Sollte man meinen…

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