Sonntag, 26. April 2020

Kästchen Nummer 6

Dieses Mal keine Handarbeit, jedenfalls nicht bei der Konstruktion (Sperrholz, der Rahmen mit Gehrung verleimt, Deckel und Boden in einen gefrästen Falz gesetzt). Dafür von Hand furniert ;-)


Die Seiten mit Limba, einem eher einfachen Holz, das eine unspektakuläre, gleichmässige Maserung hat, deren Struktur vielleicht am ehesten mit Mahagoni vergleichbar ist (das könnte ein neues Projekt werden, Limba furniertes Kästchen, mit farbiger Beize in Mahagoni-Optik). Der Deckel ist mit, tja, das weiss ich auch nicht mehr so genau, furniert. Davon hab ich vor Jahren einen Restposten gekauft, weil mir die Maserung so gut gefiel. Im fertigen Zustand natürlich noch viel krasser, als unbehandelt.


Könnte alte Zirbelkiefer sein (so, wie's rechts oben aussieht) oder Maserbirke (so wie's links unten aussieht). Hmmmm ... falls jemand eine Idee hat, bitte melden.

Oberfläche mit Schellack behandelt, das kommt leider im Foto nicht so gut raus, man siehts hauptsächlich an der Tiefenwirkung. Der weiche Glanz einer Schellack-Politur ist zwar aufwendig, optisch und haptisch aber nicht zu schlagen. Das Kästchen war so eine Art Versuch, ich hab schon jahrelang weder furniert noch Schellack poliert. Vielleicht trau ich mich demnächst mal an ein komplizierteres Objekt ... Aber das kostet halt reichlich Zeit.

Sonntag, 19. April 2020

Kästchen Nummer 5

Diesmal nichts zum aufbewahren, sondern zum verpacken:


Nachdem meine aktuelle Lieblings-Phono-Vorstufe, ein Entwurf von Douglas Self, 2012 in der Elektor veröffentlicht, ein Jahr lang nackt neben dem Plattenspieler lag, hat sie jetzt endlich ein (provisorisches) Zuhause bekommen. Nussbaum, Alu und Plexiglas.

Die Schaltung ist eigentlich ziemlich gradlinig auf minimales Rauschen ausgelegt, kein High-End-Vodoo mit der vielleicht einzigen Extravaganz, dass die frequenzgangbestimmenden Kondensatoren eng tolerierte Styroflex-Typen sind. Klingt auch auf den ersten Blick unspektakulär. Mein erster Gedanke war: Klingt ein bisschen langweilig. Nachdem ich den Pre jetzt aber einige Monate ausgiebig mit meinen anderen Vorstufen verglichen habe, bin ich mir ziemlich sicher: Der ist es !

Klarer, entspannter Klang, sehr transparent, gute Dynamik, kaum Rauschen. Keine Dramatik irgendwelcher Art, aber eben deshalb langstreckentauglich. Und schlägt damit meinen bisherigen Favoriten, eine Röhren-RIAA mit der ECL86 von Gerhard Haas, letztlich ein Röhren-OP, ebenfalls aus der Elektor. Die rauscht und brummt erheblich mehr (damit könnte ich an sich leben), im direkten Vergleich klingt sie aber etwas "verhangen". Vielleicht versuche ich hier irgendwann nochmal ein bisschen zu tunen, die Kondensatoren (Elkos) sind schon 20 Jahre alt und haben vermutlich Potential ...

Aber jetzt bleibe ich erstmal bei dem 2012er Self-Preamp. Da ich ohnehin die Platinen für die komplette Vorstufe habe (und die ein paar ganz interessante Schaltungsdetails hat), hab ich mich entschlossen, das Projekt jetzt endlich komplett in Angriff zu nehmen und ordentlich, also auch mit einem soliden Gehäuse und Netzteil aufzubauen. Das wird aber mindestens noch bis zum Winter dauern und ich wollte deshalb den "fliegenden Aufbau" zumindest optisch etwas ordentlicher haben. Voila.

Till

Montag, 13. April 2020

Kästchen Nummer 4

Eher ein Kasten. Für den Kram, den man beim basteln auf der Hobelbank immer griffbereit braucht. Da ich (Gewölbekeller) keinen Werkzeugschrank an der Wand hinter der Bank habe, liegt das immer irgendwo rum. Lag. Denn jetzt gibt's einen ordentlichen Platz dafür.


Auffallend daran ist der schräge Deckel:

Die Idee hab ich von Peter Follansbee, der ein ähnliches Kästchen in einem Artikel im PWM beschrieben hat. Der Vorteil ist, dass man nichts drauflegen kann ... man also jederzeit an den Inhalt kommt, ohne erstmal andere Sachen wegräumen zu müssen. Sowas ähnliches, etwas kleiner und feiner, baue ich mir demnächst auch für den Schreibtisch ...

Die Konstruktion ist eher simpel: Eichenholzbretter (für den Deckel verleimt, alles andere aus einem Brett, das noch von der Renovierung unserer Haustür übrig war). Vorder- und Rückseite sitzen in Falzen in den Seitenbrettern (sieht man auf dem ersten Bild ganz gut) verleimt und zusätzlich genagelt. Ein Lederriemen hindert den Deckel an wenig förderlichen Bewegungen nach hinten. Diesmal wieder komplett ohne Maschinen gebaut ;-)

Der Kasten steht hier übrigens auf meiner Outdoor-Hobelbank. Es gibt nichts schöneres, als bei Wetter wie es dieses Wochenende war, draussen zu sitzen und in der Ruhe zu basteln.

Till

Sonntag, 5. April 2020

Kästchen Nummer 3

Dank Corona haben nicht nur die Friseure für Zweibeiner, sondern auch die für Vierbeiner geschlossen. Da es aber bei langhaarigen Hunden eine, nun ja, haarige Sache ist, mit dem Scheren zu lange zu warten, habe ich letzte Woche ein Schergerät bestellt und dann ging's ans Werk.

Ein Bild des Ergebnisses zu zeigen, verbietet das Mitgefühl mit dem Schamempfinden der armen Kreatur ... aber immerhin ging es ohne Blessuren ab.

Aber die Bastelzeit war deshalb etwas knapper und das Ergebnis (ein kleines Kästchen aus Resten von Kästchen 2) entsprechend. Daher dieses Mal nicht in poliertem Naturholz, sondern (mehr oder weniger) farbig (illustriert):


Das Reittier der Illustratorin ist im Hintergrund zu erkennen ;-)

Till