…
jetzt steigt Ham-pel-mann, jetzt steigt Ham-pel-mann aus sei-nem Bett her-aus.“
Es
gibt ja so Projekte, die verfolgen einen – irgendwie. Beim Mann ist das zum
Beispiel der perfekte Vorverstärker. Bei mir natürlich (!) wesentlich profaner:
DER Hampelmann!
Hampelmannversuch
Nr. 1 war ein klassischer, schöner Erzgebirgshampelmann. Liegt ausgesägt im
Arbeitszimmer.
Hampel*dings*versuch
Nr. 2 war ein Hampelschaf. Das ich angefangen habe aufgrund objektiv nicht
nachvollziehbarer Unzufriedenheit mit Hampelmann Nr. 1. Liegt ausgesägt,
angemalt, verklebt UND teilweise geknüpft im Arbeitszimmer. Die Augen fehlen
noch. Seit Kind sich regelmäßig einen Tampon schnappt, ihn schwingt und „Mein
Hampelschaf, mein Hampelschaf!“ schreit tendiere ich zur Fertigstellung. Mann droht eh mit Haue wenn ich es verbrenne.
Hampelmannversuch
Nr. 3 war ein klassischer, schöner Vogtlandshampelmann, die Vorlage habe ich
eigenhändig in Plauen gekauft. Liegt zu 80 % ausgesägt im Arbeitszimmer.
Hampel*dings*
Nr. 4 liegt nun als Prototyp – mit gewissem Optimierungspotenzial – vor. Aus
logisch definitiv nicht erklärbaren Gründen waren mir die Hampelmänner
irgendwie zu . . . kompliziert. Noch mal zum Nachlesen: Wir reden von einem
Körper+Kopf, zwei Armen, zwei Beinen, die mit 4 Nietteilen und ein bisschen
Schnur zu einem Wunder der Kinematik werden können. Und nein, ich möchte
hier NICHT über rationales Verhalten und ähnliches diskutieren!
ALSO
habe ich in einem unserer Lieblings-Laubsägebücher („Das clevere Laubsäge-Buch“/
TOPP-Verlag) geblättert und bin bei dem Türschild auf Seite 44 ;-) hängen
geblieben – um ein „Element“ daraus zu verwenden. Mechanik überlegt und in der
Folge Komponenten gezeichnet wie auch gefertigt, um mal einen Prototypen
herzustellen.
Jetzt
bin ich zugegebenermaßen so was wie der DAU unter den Hampel*dings*bauer. Daher
für alle, die ähnliche Gefühlslagen mit sich herumtragen, nachfolgend ein paar
Punkte, über die frau früher (besser) oder später (schlechter) stolpert.
Klar
ist: Hampeln tut’s in zwei Ebenen. Das ist ein genereller Fakt. Folglich gibt
es eine Achse, die irgendwo fixiert ist (meist in der vorne liegenden Ebene)
und in der zweiten Ebene die um diese Achse rotierenden Elemente. Je weiter die
Achse außen liegt – ein weiterer Fakt – um so größer der mögliche Bewegungsgrad
(in der Praxis stellt sich dann heraus, dass es DIVERSE limitierende Faktoren,
angefangen von der Form als solche, gibt). Wenn die Ausgangslage nicht der Schwerkraft
gehorchen soll, sind zudem äh Positionswahrer (in der richtigen Form!) anzudenken und zu fertigen. Wenn
alles richtig durchdacht (klar) und gefertigt (noch klarer) wurde und man,
obwohl es sich um einen PROTOTYPEN handelt, sich in der Demut der
Streichtechnik wiederfinden will und zu Naturwachs und Pinsel greift, geht es
los mit der Mechanik; oder besser: Kinematik.
Jaaaaaaaaaaaaaaaa,
ich habe zwischenzeitlich DURCHAUS ein System aus Umlenkrollen in Erwägung gezogen
– habe das dann aber doch für etwas overengineered gehalten…
Sehr
zweckmäßig sind übrigens kleine Klammern, die gewisse Elemente in gewissen
Endpositionen halten, um ein stressfreies Knoten realisieren zu können.
Ich
habe z. B. geschlagene 10 Minuten mit der Überlegung verbracht, ob ich die
Schnur (verwendet wurde Perlengarn wegen der Reißfestigkeit) von vorne nach
hinten oder anders herum führen soll.
Genauso
habe ich mir im Vorfeld über die Maße Gedanken gemacht. Für die eigentlichen
Teile habe ich 3 mm bestes Flugzeugsperrholz verwendet, für die
Positionsunterstützer dagegen 4 mm, um eine gute Beweglichkeit gewährleisten zu
können.
Des
Weiteren wollte ich dass die Ziehschnur (die übrigens mit Sekundenkleber auf
der Verbindungsschnur fixiert wurde) verdeckt durch das Modell läuft und habe
deshalb sicherheitshalber eine Führung in Form eines kleinen Ringes installiert:
Nun
muss man ja irgendwie vermeiden, dass die sich bewegenden Teile von der Achse
runterfallen… *auchdasnoch* Klassischerweise – bei etwas größeren Hampelmännern
– setzt man auf die Nieten halt einfach einen Nietkopf. Very simple.
Ich
habe aber von Anfang an die „Abkleblösung“ favorisiert (daher auch das dickere
Material für die äh Halter) und noch zu Modellbausperrholz und Laubsäge
gegriffen:
Um
dann panisch festzustellen, dass der rein theoretische Millimeter weiß der
Geier wo geblieben ist und meine Schnur unten fest geklemmt war. Keile macht
Weile… ;-)
Traarrrraaaaaaaa:
So
ein bisschen Verbesserungspotenzial besteht durchaus. Die Differenz zwischen
den 3 mm Ohren und den 4 mm Haltern ist beinahe ein wenig knapp. Der Ring
könnte noch etwas tiefer ins Holz gefügt werden.
Der ist ja witzig geworden! Sehr toll! Als nächstes die 4-Pfoten-Hampel-Katze! Und dann Produktion! OK? :-)
AntwortenLöschenLG Verena