Sonntag, 30. März 2014

Sei sparsam . . .

. . . mit dem Split! ;-)

Meinte mein Mann gestern – in einem Anfall fernsehtauglicher (wobei ich das nicht beurteilen kann, weil uns derselbe fehlt) Slapstick-Humoristik. Schließlich ist es so etwas wie ein running gag, das mit der Split-Schaufelei (meine persönliche Nemesis).

Wir hatten uns ja letztes Jahr noch vorgenommen, den Weg am Haus entlang in Angriff zu nehmen. JETZT war es tatsächlich so weit: Angesichts des genialen Frühlingswetter kamen die Lust und Zwang zusammen, und wir haben es unter wachsamen Katzenaugen getan: Gemessen, nivelliert, aufgeschüttet und die Steine, die früher um den alten verrotteten Sandkasten herum lagen, zu einem Weg zum Holzschuppen verarbeitet:


Kriterien waren u. a. der Abstand Haus – Schubkarre, schließlich muss man ja gespaltenes Holz zum Schuppen transportieren können, und gewisse Gefälle… Vor dem Schuppen haben wir ausgegraben und ebenfalls eine bündige Plattenreihe gelegt. Im Winter, wenn man Holz holen will, würde man sonst mit Sicherheit den Rasen, der kommen soll, zerstören. Letztendlich sind wir ganz zufrieden, sogar mit der Anbindung:


Zum Haus hin wollen mit Steinen auffüllen, die Platten selbst bekommen noch einen Zementkeil und dazwischen wird wohl Rasen wachsen. Wie auch immer, der Spontan-Test fiel ohne Beanstandung aus:


Jetzt können wir die nächsten Schritte was den Vorgarten betrifft in Angriff nehmen! :-)

Sonntag, 23. März 2014

Es hat keine zwei Jahre gedauert ....


bis der Waschtisch fertig wurde. Sondern zwei Jahre minus eine Woche ;-)

Das ist (zumindest bei mir) das Problem mit angefangenen Projekten, die ich nicht gleich zu Ende bringe. Sie liegen unter Umständen lange. Nicht, dass ich solche Projekte dann niemals fertigstellen würde, das passiert mir eher selten, aber es kann halt sehr lange dauern (ich habe beispielsweise einen Verstärker, an dem ich seit etwa Jahre baue ... immer mal wieder ein bisschen. Auch der wird irgendwann fertig werden, vermutlich  2020).

Ich hätte deshalb auch auf keinen Fall in eine "Baustelle" einziehen wollen, wie das ja manche Menschen machen, um Miete zu sparen. Ich kenne genügend Leute, bei denen die Kabel noch von der (rohen Beton-) Decke hängen. Die Liste der unfertigen Dinge ist auch so lang genug: Das Wohnzimmerlicht ist noch nicht angeschlossen, die Beleuchtung des Treppenhauses gibt's noch nicht usw. 

Aber jedenfalls: Ein Problem weniger !

Ohne den alten Badezimmerschrank sieht die Wand um den Waschtisch aber noch ziemlich leer aus, Grünpflanzen darf ich leider nicht aufstellen. Abgesehen davon ist es auch nicht besonders schön, wenn der ganze Kram auf dem Waschtisch rumliegt. Also ein bisschen Regal. Von dem Mahagoni Holz habe ich noch etwas übrig, daraus leime ich grade Regalbretter zusammen. 

Aber wie genau ? An die Seiten oder neben den Spiegel ? Wenn an die Seite, dann nur links oder auf beiden Seiten ? Vielleicht mache ich mal ein perspektivisch korrektes Foto und rendere die verschiedenen Möglichkeiten rein.

Till

Sonntag, 16. März 2014

Die nächste Dimension

Letzte Woche ist es wieder passiert. Das Älterwerden. Also nicht dass man nicht jeden Tag ein bisschen älter wird und nicht dass es nicht Tage gibt, an denen man das Gefühl hat, an einem Tag deutlich mehr als einen Tag gealtert zu sein, aber . . . dennoch gibt es ja so Konventionen, stets demselben Tag eines Jahres als wiederkehrende Folge zu gedenken. Dieses Mal geschehen mit Kombination einer PROXXON Bandsäge :-)  (Er liebt mich noch!)


Die habe ich nun gestern (mit wenig schlechtem Gewissen, da die Gartenarbeit eh dem Regenwetter zum Opfer gefallen ist) in Betrieb genommen.

Fazit: Freude! :-)

Ich habe mal verschiedene Holzsorten und Holzdicken getestet und klar, es gibt einen Komfortbereich, aber ich habe mich auch mal an Eiche-Leimholz und einem dicken Fichtenbrett versucht, was alles durchaus im Rahmen des Sägbaren lag. Genau das Richtige für Modell- sowie Bumerangbau und kleine Basteleien wie den Hundeplatz.

Zum Eingewöhnen gab's aus ein paar Sperrholzrestchen Tulpen, die das Kind heute mit Begeisterung verschönert hat:


Sagte ich Kind?? Aktuell Dinosaurierbaby ;-) Deshalb habe ich heute mal einen kleinen Dino ausgesägt, der wartet nun auf die Weiterbearbeitung, aber das Kontursägen war wirklich sehr angenehm – wenn man ein paar Dinge, ich gestern schon gelernt habe, berücksichtigt . . . *hüstel* Stichwort „Entlastungsschnitte“ und ähnliches.

Alles in allem: Ein klasse Geschenk! :-)

Sonntag, 9. März 2014

Lackieren mal anders


Wenn man "lackieren" hört, denkt man normalerweise an Pinsel, Rolle oder Spritzpistole. Ein wenig in Vergessenheit (außer bei Restauratoren) geraten ist die Schellack-Politur. Die wird mit einem Ballen aufgetragen und poliert.

Konkret geht es hier um die Schubladenfronten unseres Waschtischs. Ursprünglich wollte ich hochglänzenden Bootslack verwenden, der, wie der Name schon sagt, wasserbeständig ist (kann im Bad ja nicht schaden). Hat aber drei Nachteile: Er ist wirklich hochglänzend (im Gegensatz zur Platte, die ist geölt und gewachst), braucht lange zum Trocknen und riecht dabei stark und schließlich hat man ein echtes Problem, wenn doch mal eine Macke in der Oberfläche ist und Wasser eindringt. Eine solche Lackschicht auszubessern ist sehr schwierig. Schellack hat alle diese Nachteile nicht, insbesondere ist das Ausbessern einfach. Allerdings ist Schellack nicht wasserbeständig

Die "echte" Schellack-Politur erzeugt einen wunderschönen, natürlichen, tiefen Hochglanz, der mit modernen Verfahren nicht zu erreichen ist, ist aber sehr aufwendig. Es gibt aber eine sehr viel einfachere Variante, die einen schönen Seidenglanz erzeugt, die Ballen-Mattierung.

Dazu wird das Holz zunächst grundiert (ggf. müssen die Poren vorher noch gefüllt werden, beim hier verwendeten Mahagoni-ähnlichen Furnier ist das unbedingt nötig. Dazu gibt es verschiedene Verfahren, ich habe schwarzen Spachtel verwendet). Das Grundieren geht am einfachsten mit der Schnellschleif-Grundierung von clou. Trocknet sehr schnell, ein bis zwei Schichten mit einer feinporigen Kunststoffrolle aufgebracht und mit Körnung 240-320 geschliffen. Dann kommt der spannende Teil:

Man macht sich aus einem Stück weichem Baumwollstoff einen kleinen Ballen. Den Schellack (ich verwende meistens den von clou, man kann ihn aber auch einfach selber ansetzen) ggf. verdünnen - der fertig angemachte ist zu dickflüssig - und den Ballen damit tränken. Das ist ein bisschen kritisch, zu viel, und es gibt ein Gepansche, zu wenig, und der Ballen klebt und zieht die eben aufgebrachten Schichten wieder ab.

Mit der benötigten Menge Verdünnung (Spiritus) und der Menge im Ballen muss man ein bisschen experimentieren, aber da der Schellack sofort auftrocknet, geht das schnell. Aber in jedem Fall ein paar Probestückchen vorbereiten.

Hat man also die richtige Mischung zusammen, trägt man mit dem Ballen in Maserrichtung in gleichmäßigen Bahnen den Schellack auf. Kurz antrocknen lassen (vielleicht fünf Minuten) und dann die nächste Schicht. Geht etwas schief, kann man den Schellack mit einem in Spiritus getränkten Lappen einfach wieder abwischen.

Die Frage ist, wieviele Schichten man macht. Je mehr, desto schöner das Ergebnis. Aber: je mehr, desto größer das Risiko, dass man Schlieren, Streifen usw. reinmacht und deshalb von vorne anfängt ;-) Nach meiner Erfahrung reichen drei Schichten aus, ob ich mehr mache, hängt stark davon ab, wie groß das zu lackierende Teil ist, wie mutig ich noch bin, vom Wetter und so weiter und so weiter. Meistens schaue ich mir das Ergebnis ab der dritten Schicht genau an, wenn ich einen gleichmäßigen Glanz ohne große Fehlstellen habe, höre ich auf. Wenn das Ergebnis nicht ganz perfekt ist, macht das nichts, denn:

Jetzt kommt der entscheidende Teil: Es wird gewachst. Entweder mit ganz normalem Möbelwachs (Bienenwachs) oder hier, da ich ein dunkel getöntes Wachs haben wollte, mit flüssigem Hartwachs, das ich mit Abtönpigmenten schwarz eingefärbt hatte (sieht bei Mahagoni besser aus, außerdem ist das Furnier etwas heller, als das Holz der Deckplatte). Also: Wachs sparsam auftragen, antrocknen lassen und mit einem weichen Tuch auspolieren. Ergebnis: Eine makellose, seidenglänzende Oberfläche.

Ach ja, a propos makellos: War der Schellack-Auftrag nicht ganz perfekt, dann trägt man das Wachs mit einem Stück ganz feiner Stahlwolle auf und schleift so die Schellack-Oberfläche glatt. Nicht ganz "die feine Art", funktioniert aber hervorragend.

Sonntag, 2. März 2014

Hopp hopp hei, hopp hopp hei,


alle Pferdchen springen! :-)

Eigentlich schon vor Weihnachten angefangen, zur Seite gelegt und jetzt wieder in Angriff genommen: Das Steckenpferd! :-) Vor Weihnachten mehr so aus nostalgischen Gründen, nun mehr so aus praktischen – ich habe nämlich keinen Bock mehr, mittags und abends Pferd zu sein ... Okay, manchmal findet sich auch adäquater Ersatz ;-) 



(Szene "Pferd macht AA")  

Auf alle Fälle arbeite ich wieder halb-sporadisch am Steckenpferd. Als ich das der Oma erzählt habe, meinte sie, das von uns sei auch noch da – allerdings mittlerweile ohne Stil etc. Und bisschen vom Originalzustand entfernt – aber immerhin ist das ein echtes Steiff-Steckenpferd! Also habe ich mich dem mal gewidmet: 




Erst mal gründlich mit Spüli und dann mit Osmo-Holzreiniger geputzt: Das hat den Glanz der längt vergessenen Tage wieder etwas zurück gebracht ;-) Eine Stirnlocke musste wieder angeklebt werden. Das aufgeklebte Zaumzeug (definitiv nicht original) wurde entfernt, aber aufgrund diverser Spuren wurde es wieder auf diese Art erneuert. Ob der Griff original dran war? In einem Steiff-Katalog aus dem Jahr 1961, den die Oma noch hat, war das Steckenpferd ohne abgebildet. Nun, Loch ist im Kopf, ist nun wieder gefüllt. Der Stecken wurde eingeschnitzt und mit Montagekleber befestigt, am unteren Ende erleichtern nun zwei Rollen dem Reiter (dem Pferd?) die Arbeit. 

 



Ob neu, ob alt – die Begeisterung ist, was zählt. Und die ist, das ist die gute Nachricht, ziemlich unabhängig vom Zustand. Mit den „alten“ Dingen kann man genauso Freude bereiten! :-)


Meins werde ich trotzdem fertig machen :-)