Sonntag, 31. August 2014

Fehlfarbe(n)

Verstimmung.

Um genau zu sein: Es herrscht eine koloristische Verstimmung in der Villa Z.

Den Sockel betreffend. Frau H. ist war unglücklich, Herr H. genervt geduldig.

Aber von Anfang an: Irgendwie scheint das Streichen des Sockels unter keinem guten Stern zu stehen. Schon das erste Aufbringen der Farbe wie auch das zweite war alles andere als perfekt.

Nun ist beim Verputzen des Balkons auch noch ein bisschen was daneben gegangen.
Also wollten wir den Sockel im Vorgarten nochmals streichen und dann den Vorgarten fertig stellen.

Versuch 1: Herr - und irgendwie auch Frau – H. haben mit der Farbkarte eine eigentlich recht gut passend wirkende Farbe ausgewählt und gekauft. Wurde dann von Frau H. abgelehnt. Wegen zu rosa. Die daraufhin auch den Maler angerufen hat zwecks Originalfarbcode des Sockels.

Versuch 2: Nach Beschaffung der Farbe gemäß Originalfarbcode durch den Maler hat Herr H. bei nächster sonniger Gelegenheit zum Pinsel gegriffen und losgelegt. So war das Originalbild, als Frau H. nach Hause kam:


Und ihr Originalzitat dazu: „*Piiiieeep* DAS IST JA ROSA!!!!“ Woraufhin Herr H. einen Versuch der Beruhigung seiner aufgrund ihrer Rosaallergie kurz vor dem allergischen Schock stehenden, hyperventilierenden Frau unternommen hat, der – auch als Original – „Keine Sorge, dunkelt nach. Bestimmt.“ lautete.

Nun – tat es nicht. Natürlich nicht. Denn dieser Farbcode war leider nicht der des Sockels, sondern der von Balkon und Fenstern:


Was, neben allem möglichen, viel über die menschliche Psyche und Verdrängungsmechanismen aussagt… ;-)

Während Herr H. meinte, so schlecht sei das doch gar nicht, fand Frau H. es schlicht und ergreifend – inakzeptabel. 

Nun gab es im Wesentlichen zwei Grundprobleme (die anderen lassen wir unerwähnt): Erstens ist der Maler bis Mitte September im Urlaub (und wir wollten das endlich endlich ENDLICH fertig kriegen) und zweitens, viel eklatanter, wir hatten immerhin schon gut 200 Euro für die Farbe ausgegeben L Also Abtönfarben gekauft und experimentiert abgemischt und sich auf den gleich folgenden Kompromiss geeinigt. Um DANN tatsächlich den Vorgarten final zu vollenden:


Der aufmerksame Leser erkennt (erinnern Sie sich noch an diese grandiosen Suchbilder aus Ihrer Jugend???) die feinen Unterschiede, in Ton (Farbe) und Abschluss (unten). DENN wir haben den Randbereich gefüllt, mit Lava-Steinen:


Das Lastenheft war nicht allzu groß, aber ein wichtiger Punkt stand darauf: Groß genug um als Katzenklo jegliche Attraktivität zu verlieren!

Nun – jetzt kackt der dicke Kater dafür auf den Rollrasen… ;-)


(Und den Originalfarbcode für den SOCKEL, den frage ich doch nochmal an, auf alle Fälle…) 

Sonntag, 24. August 2014

Prioritäten

Was macht man, wenn

a) man einen kleinen Schraubstock geschenkt bekommt (aus der Auflösung einer Schleiferei)
b) das Kind unbedingt ständig raspeln, feilen, schleifen, bohren will

???

a) Dreckig; aber co-o-o-o-ol!!!
b) Yep! Alles richtig gemacht!!!



Zu a): Man greift zum Lieblingsmultifunktionsallessauberkriegzauberputzmittel, zerlegt und reinigt den wirklich guten Schraubstock komplett und findet eine pragmatische Lösung, um b) schnellst-/bestmöglich realisieren zu können:





Nachsatz: Egal, was man eigentlich geplant hatte… (und der Plan stand *seufz*)

Denn: Beschäftigt ist beschäftigt :-) 

Sonntag, 17. August 2014

Cotoneaster dammeri „Streibs Findling“ – Was tun mit einer Handbreit Ärger?

Wenn wir schon über optisches Ungemach reden – wir haben noch eins zu bieten. War das in der letzten Woche beschriebene dem Herrn Gemahl ein Dorn im Auge, so das aktuelle mir.

Links und rechts von der Einfahrt existiert ein Streifen . . . Ein Streifen „was-auch-immer“. Schwierig zu beschreiben. Auch schwierig zu begreifen. Also warum man nicht komplett durchgepflastert hat meine ich. Ursprünglich bestimmt mal mit Sorgfalt angelegt, dann verwildert, dann versucht zu entwildern, mit mehr oder weniger nachhaltigem Erfolg – Unkraut, Hundekot (!?!) und ähnliches:



Was tun??? (Fragt man sich, wenn man a) sonst nichts zu tun hat oder b) den dringenden Sachen irgendwie zu entgehen sucht – siehe auch www.fenster-putzen-macht-spass.de). Also erst mal buddeln (ach ja). Auch wenn’s regnet (ach ja). Dann zum Gärtner fahren, mit gut gefülltem Geldbeutel (ach ja). Die Sachlage schildern. Und bei der Maßangabe „eine Handbreit Erde“ unter der hochgezogenen Augenbraue der Pflanzenfachkraft erröten. Weil: Das ist ja gar nichts.

Korrekt.

Ich hatte so ein wenig mit Heuchera geliebäugelt, da die im Beet super und schnell gewachsen sind und tatsächlich innerhalb von einem Jahr schön dicht gemacht haben. Aber, richtigerweise, hat mich die Gärtnerin darauf hingewiesen, dass die Purpurglöckchen eher buschig werden. Bodenbedecker also ja, aber letztendlich nichts was hoch wird, was buschig wird oder arg wuchert, man sollte es beliebig schneiden können und Schneelast im Winter darf natürlich auch kein Problem sein. Nach ein wenig Beratung und Betrachtung ist die Wahl auf die Zwergmispel – Cotoneaster dammeri „Streibs Findling“ – gefallen. Wird so maximal 15 cm hoch, hat kleine Blätter, nette rote Beeren – und lässt sich beliebig zurecht stutzen (der Profi achtet auf das Symbol der Schere in der Beschreibung *g*).


Mal schauen, wie lange es dauert, bis der Streifen damit zugewachsen ist. Ich vermute mal, trotz optimistischer Schätzung der Gärtnerin wird es wohl eher zwei Jahre als eins dauern. Aber egal. Jetzt macht das Unkraut zupfen zumindest mehr Freude ;-) 



Sonntag, 10. August 2014

S' Bänkle

Es gab da ein kleines, optisches Ungemach, dem wir zu Leibe gerückt sind. Angesichts der letztjährigen Aktion samt Mutation wurde aus einem Beet ein Sitzplatz. Die ehemalige Beeteinfassung blieb erhalten – inklusive Betonsockel:


Nachdem ich hier eh gerne mal saß, kam die Idee auf, die Mauer zu verkleiden – zumindest die Seite mit dem Beton. Das Gute ist: In Beton kann man bohren. Das Schlechte ist: In Tuffstein eher nicht, vor allem nicht senkrecht, da die Gefahr der Sprungbildung durch Frost etc. doch recht hoch ist.


Also haben wir mit einer Lattenkonstruktion gearbeitet. Die Sitzfläche ist auf die Leisten geschraubt, ohne Kontakt zu den Steinen, wie beschrieben, und mit der senkrechten Fläche an der Kante verbunden. Die Bank selbst besteht aus Terrassendielen, bislang noch ungeölt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen - und taugt :-)




Wahrscheinlich ist das einfach genetisch bedingt, dass ein Schwabe sein Bänkle im Vorgarten braucht :-)

Sonntag, 3. August 2014

Fremdarbeit

Zaun der Schwiegereltern streichen. Bei etwa 30m keine Kleinigkeit. Die 50 Jahre alten Farbschichten abzuschleifen kommt nicht ernsthaft in Frage. Also sandstrahlen. Das hat allerdings den Nachteil, dass das Eisen nachher wirklich blank, dabei aber schön rauh ist und deshalb praktisch sofort rostet.

Also muss ganz schnell zumindest grundiert werden. Bei 30m wie gesagt .... nix für das Pinselchen. Also spritzen. Erster Auftritt für die kleine Spritzpistole von Bosch, die ich mir eigentlich für meine Türzargen zugelegt hatte, die dabei aber nie zum Einsatz gekommen war. Fazit nach zwei Tagen lackieren: Geiles Teil !




Letztlich ist das ein kleines HVLP (High Volume Low Pressure) System, das heisst, die Farbe wird mit geringem Druck vernebelt. Das führt dazu, dass man mit sehr kleinen Abständen spritzen kann (hier etwa 3-5 cm) und viel weniger Farbe vernebelt wird, als bei konventionellen Pistolen.

Das Ergebnis ist exzellent. Ich würde mal vermuten, dass das bei großen glatten Flächen (Auto oder so) nicht die gleichmäßige Oberflächenqualität und geringe Schichtdicke ergibt, die man mit konventionellen Systemen erzielt, dafür würde ich dann doch eher meine alte Spritzpistole rausholen. Aber für den Gartenzaun oder Holzoberflächen, ob Lasur oder Lack natürlich sehr angenehm.

Für jemanden wie mich, der zwar schon weiß, an welchem Ende man eine Spritzpistole anfasst und auch schon den einen oder anderen Kotflügel lackiert hat, aber das halt nur einmal alle paar Jahre macht ideal. Wie gesagt, zwanzig Meter kompliziert geformten Zaun und insgesamt zwei oder drei Läufer drin, ansonsten ohne Mängel. Man nebelt auch nicht die ganze Umgebung mit Farbe ein, die vorsichtige Abdeckung der Umgebung war Overkill.

Natürlich kann man immer ein Haar in der Suppe finden, wenn man genau genug sucht: Dadurch, dass die Turbine in der Pistole sitzt, ist das Ding relativ schwer. Für größere Projekte wäre eine leichtere Pistole erheblich angenehmer, also eine, bei der die Turbine getrennt ist.

Die Präzision der Einstellung der Farbmenge ist auch nicht ganz optimal: Ich musste praktisch dauernd nachregeln. Aber letztlich sind das Erbsen unter den Matratzen. Fazit: Unbedingt empfehlenswert !

Aber auch das klassische Verfahren mit dem Pinsel hat seine Vorzüge:



Opa und Tochter hatten viel Spass beim Streichen der Pfosten. Das Bild zeigt die beiden beim ersten Pfosten. Beim letzten war der Kittel grün, die Hände, Arme, Farbdose, Gesicht und Haare auch ;-)

Till