Mittwoch, 3. August 2011

Der erste (richtige, schriftliche, offizielle) Auftrag!

Heute haben wir unseren ersten Auftrag vergeben, so richtig offiziell und schriftlich. Inhalt: Demontage der bestehenden Bäder und Installation Gäste-WC sowie Abtragen des Kamins vom Dach: Montag geht’s los. Um sieben!

Am Vormittag hatten wir wieder ein wichtiges Treffen mit unserem Berater. Zu den Fragen und Punkten, die uns im Laufe der Woche zugelaufen sind, haben sich – wie immer – noch weitere Details gesellt:
Heizung: nach wie vor großes, bald zu entscheidendes Thema. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Anbieter eine solide, fundierte Heizlastberechnung durchführen.

Zwangsbelüftung: Ein Fensterbauer hat uns, wie vereinbart, eine integrierte, sehr innovative Zwangsbelüftung (mit Wärmerückgewinnung) angeboten. Hier hat sich für uns die Frage gestellt, ob es dann überhaupt möglich ist, innen Rollos oder Vorhänge zu verwenden. Ja, überhaupt kein Problem, weil es sich hier a) nur um einen temporären Zustand handelt und b) diese Systeme auch nicht wirklich dicht anliegen.
Rolllädenkästen: Die existierenden Rollläden im EG sind sicher keine 107, sondern 207 Jahre alt und fliegen dementsprechend raus. Für uns stellt sich jetzt allerdings die Frage, ob wir aus optischen Gründen die Holzblenden lassen bzw. restaurieren / nachbauen sollen – oder nicht. Das hängt jetzt auch davon ab, ob wir (Innen-)Rolles wollen oder nicht. Bzw. anders herum: Wenn wir die Blenden lassen möchten, dann heißt das wohl Vorhänge. (Was in den hohen Räumen sicherlich toll aussieht, aber für mich war die Koexistenz von Vorhängen mit Katzen bisher nicht denkbar.)

Kellerboden Waschküche: Ein richtig guter Tipp war, die geplante Belegung zu tauschen, sprich in den Kellerraum, der für die Werkstatt gedacht war, die Waschküche zu machen und umgekehrt. Es ist erheblich einfacher, eine Leitung für das Frischwasser zu verlegen als eine für’s Abwasser. Und die gibt’s eben nur in der ursprünglichen Werkstatt. Allerdings ist der Boden der zukünftigen Waschküche allerdings sehr … ääh … rau (sieht ein bisschen wie angefressen aus), daher wären Fliesen sinnvoll. Jetzt ist der Boden aber nicht ganz trocken, also sollte der Belag das auch nicht völlig abdichten. Also (und das sind sie eben, die unglaublich wichtigen Tipps und Details) möglichst unglasierte Fliesen (z. B. Steinzeug), die eher klein sein sollen, für einen sehr hohen Fugenanteil. Und als Fugenmaterial soll kein herkömmlicher Fugenkleber, sondern ein traditioneller ohne große Kunststoffbeimengungen verwendet werden, die verseifen sonst nämlich. Vorbehandlung: Mit einer Tellerschleifmaschine die losen Bestandteile entfernen.
Wände EG: Noch haben wir nicht entschieden, wie wir diese gestalten möchten (fest steht bisher: Schöööön!!). Momentan sind die Wände gestrichen, ohne dass Putz etc. vorher ausgebessert wurde (auch das kann man sich ein wenig wie angeknabbert vorstellen). Evtl. reicht es aus, hier nur grob zu schleifen (was den Vorteil hat, dass man auch eindeutig am Geräusch erkennen kann, wo der Putz locker sitzt oder gar Löcher sind). Das könnte unter Umständen reichen, falls wir uns hier doch ebenfalls für Baumwollputz entscheiden sollten. Aber ein ganz wichtiger Punkt heißt: Zum Ausbessern keinen (!) Gips (oder Moltofill) verwenden, sondern Kalkputz. Den gibt es auch zum Feinspachteln. Denn Kalk & Gips mögen sich nicht. Klingt nach Hund & Katz…

Abschlussleisten: Was ist die sinnvollste Bearbeitungsreihenfolge für die Abschlussleisten und Fußböden? Gibt es evtl. Macken beim Bodenschleifen an den Abschlussleisten? Oder Schleifspuren am Boden beim Abschleifen der Abschlussleisten? Nachdem die Dielen ja gewachst und geölt werden sollen und Öl auf den unbehandelten Fußleisten das Lackieren ziemlich gut verhindern würde, erst die Fußbodenleisten komplett fertig machen. Die Fugen zwischen den Dielen einfach lassen: Holz(böden) arbeiten, da würde ein Lack z. B. wieder aufbrechen. Und wer weiß, vielleicht stimmt ja doch, was wir in einer Zeitschrift gelesen haben: Dass in den Fugen Raubmilben leben, die die bösen (bösen, bösen) Hausstaubmilben zum Fressen gern haben.
Der Schock des Tages kam heute vom Biobauern auf dem Wochenmarkt:
Ich: „Oh toll, es gibt ja endlich die Trauben und die sehen sogar schon süß aus.“
Er: „Jaja, der Sommer ist vorbei.“


Diese Aussage hat zu unserer letzten Diskussion gepasst: Ist der Umzugstermin Ende November eigentlich in irgendeiner Form realistisch?
Was spricht dagegen? Zum einen die Terminsituation der meisten Handwerker. Die Ferien (auch die Handwerker-) haben gerade angefangen, da ist es aktuell schon schwierig, die entsprechenden Angebote zu erhalten. Fenster könnten sogar evtl. zeitnah gefertigt und eingebaut werden, aber vielleicht stellt sich die Heizung (mit allem, was dazu gehört, sprich Rohrleitungen, Heizkörper, etc.) als kritisches Gewerk auf der Zeitschiene heraus. Hier muss wohl auch von gut drei Wochen Arbeit ausgegangen werden. Und der Gipser / Maler kann erst loslegen, wenn alle Rohre gelegt sind. Außerdem dürfen wir nicht zu eng planen, soll heißen: Wenn Handwerker A sagt, er ist zu Termin X fertig, auf keinen Fall Handwerker B auf Termin X + 2 Tage einbestellen. So richtig tolle Termintreue gibt’s wohl nur bei so richtig tollen Pönalen. Ein weiteres Argument ist vom Fensterbauer ins Spiel gebracht worden: Würden wir ihm einen Auftrag für Januar geben, würde er uns sofort 10 % Rabatt geben. Und er meint, das sei nicht nur bei ihm so… Sprich: Da läppert sich durchaus was zusammen. Außerdem ist der Berg Eigenleistung, den wir (*hüstel* mein liebster Mann) erbringen wollen, auch nicht zu vernachlässigen, und man kann nicht jeden Tag 18 Stunden voll durchschaffen.

Den heutigen Termin mit dem Elektriker haben wir gecancelt. Zusammenarbeit hat auch viel mit Vertrauen zu tun, und einen schlechten Start kann man nur schwer wieder verbessern. Wir hatten uns ja eigentlich auf die Aussage, die Küche muss raus, verlassen. Und haben – zum Glück – festgestellt, dass dies gar nicht notwendig ist. Also müssen wir hier erst mal einen neuen Partner suchen.

Und dann war am späten Nachmittag noch ein Entrümpler, den wir beauftragen wollen, zum Schauen da. Wir haben das Haus ja mit „beweglichen Gegenständen“ (wie das nett im Kaufvertrag formuliert ist) übernommen. Bedeutet konkret, dass sowohl in den Kellerräumen wie auch auf dem Dachboden noch einiges von früheren BewohnerInnen lagert, angefangen von Schränken über halbe Säcke Katzenstreu bis hin zu Autoreifen. Das kann man zwar alles selber rausschleppen, aber man gönnt sich ja sonst nichts… ;-)

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