Sonntag, 25. November 2012

Warum wir basteln ....


ist eine Frage, die vermutlich jeder anders beantwortet .... ein Beispiel:

Leider läßt in letzter Zeit die Fähigkeit meiner Augen, sich an unterschiedliche Bedingungen anzupassen, nach. Das wäre mir vielleicht kaum aufgefallen, hätte ich nicht ebenso in letzter Zeit wieder angefangen, mich mit Hardware zu beschäftigen. Die besteht heute ausserdem noch aus kleineren Bauteilen als früher. Geht also nicht. Gar nicht.

Macht nix, der Optiker kann helfen, eine Kopflupe von Eschenbach besorgt, geiles Teil ;-) Hat nur ein Problem: Der Arbeitsabstand ist etwa 20 cm. Also hängt man entweder direkt über der Tischplatte oder das zu betrachtende Bauteil muss näher ans Auge. Da ich das nicht nur fünf Minuten pro Tag mache, kommt nur die zweite Lösung in Frage. (Eine große Leuchtlupe, die auch aus einem größeren Abstand funktioniert, kommt aus finanziellen Erwägungen leider nicht in Frage. Der 100 Euro Plastik Schrott aus China ist keine wirkliche Alternative).

Leider reicht es nicht aus, die Platinen (darum handelt es sich in meinem Fall) auf einen Stapel Bücher zu legen, da die Tiefenschärfe einer Lupe sehr gering ist. Das bedeutet, dass man nur Dinge scharf sieht, die den gleichen Abstand zum Auge haben. Und das bedeutet, dass die Auflage schräg sein muss, wenn man auch noch scharf sehen will, falls man den Kopf um ein paar Grad bewegt.

Das zu kaufen ist nicht so einfach. Gibt es bestimmt irgendwo. Als irgendwas. Vermutlich entweder aus Plastik oder aus Metall und unbezahlbar. Aus Holz wird's schwierig, weil die Größe und vor allem Höhe und Neigung ja vom Einzelfall abhängen.

Zum Thema: genau das ist der Charme des Bastelns. Ein Stückchen Holz (aus der Restekiste oder für ein paar Euro aus dem Baumarkt. Ich habe wegen des Gewichts Eichenholz genommen, das musste ich kaufen). Ein paar LEDs (aus der Restekiste oder für ein paar Euro bei ebay, ich habe genügend ;-). Und zwei Stunden Zeit. Die perfekte Beschäftigung für einen Sonntag Nachmittag.

Die Stromversorgung ist noch provisorisch, 2 Ampere bei etwa 3 Volt erfordern für die dauerhafte Lösung doch etwas mehr Zeit ... zum Einkaufen ;-) Ein entsprechender Spannungswandler kostet direkt aus China etwa 5 Euro. Eigentlich wollte ich die LEDs in Reihe schalten, für die knapp 30 Volt und 300 mA hätte ich einen Wandler gehabt, aber leider ist das Gehäuse meiner LEDs mit einem der Anschlüsse verbunden und zur Kühlung musste ich die LEDs auf einer Alu-Schiene befestigen, daher musste ich sie leider parallel schalten).

Perfekte Arbeitsbedingungen, denn die Maße des Tischchens hatte ich mit einem Stapel Bücher und einem Brettchen bestimmt, die Position und Helligkeit der Leuchte mit ein paar Wäscheklammern. Das gibt's nur selbst gebaut und nicht gekauft. DIY rulez !

Till

Sonntag, 18. November 2012

So langsam wird's dunkel ....


draußen. Und deshalb brauchen wir nun endlich drinnen überall Licht. Na ja, fast überall. An die Stehlampe im Wohnzimmer haben wir uns eigentlich schon gewöhnt, die macht so schön schummriges Licht ;-) Und im Arbeitszimmer reicht die Schreibtischlampe. Aber im Treppenhaus ....

Da haben wir unten am Eingang nun leider keinen Strom. Der sollte eigentlich in der Leuchte selber geführt werden. Wird er auch irgendwann .... aber soviel Zeit habe ich im Moment leider nicht. Deshalb eine Zwischenlösung.

Im Prinzip die gleiche Konstruktion wie in der Speisekammer, diesmal aber mit Batteriebetrieb. Das Licht brauchen wir sowieso nur früh morgens und abends, und dann auch nicht lange. Nun bin ich leider jemand, der ab und zu (meine Frau meint eher öfter ;-) vergißt, das Licht auszuschalten. Das wäre hier ausgesprochen unangenehm.

Also mit Zeitschaltuhr. Zwei Minuten müssen reichen. Hoffentlich über den Winter. Drei Meter LED-Streifen brauchen bei 12 Volt etwa 200 mA. Die Batterien haben geschätzt eine Kapazität von etwa 2000mAh (Billigbatterien von Aldi. Die Super-Sonstwas-Alkaline-Longlife-Wasauchimmer haben zum zehnfachen Preis das doppelte). Das reicht also für etwa 10 Stunden Dauerbetrieb (ohne Zeitschalter also eine vergessene Nacht ;-)

Bei jeweils zwei Minuten Einschaltdauer reicht das für 300 Mal. Zwei bis dreimal pro Tag sind das etwa vier Monate, könnte also reichen, wird also knapp. Ein bisschen reguliert sich das aber selber: Schaut man sich die Entladekurve einer solchen Batterie an, sieht man, dass die Spannung relativ schnell von den anfänglichen 1,5 Volt auf etwa 1,2 Volt sinkt. Schaut man sich jetzt die Kennlinie einer LED an, sieht man, dass der fließende Strom bei sinkender Spannung exponentiell sinkt. Liegen statt der anfänglichen 12 Volt nur noch 10 Volt an, fließt nur noch ein Zehntel des Stroms ....

Theoretisch sollten die Batterien also lang genug halten, schau mer mal ;-)

Den Stromverbrauch des Zeitschalter (Eigenbau, Bastelkiste) haben wir bisher vernachlässigt: Bei etwa 300 Mikroampere Stromaufnahme (TLC555, die CMOS-Version des guten alten 555-Timers) würde es etwa ein Jahre dauern, bis die Batterie leer wäre, über die vermutete Laufzeit von etwa 4 Monaten verbraucht der Zeitschalter also etwa ein Drittel der Batteriekapazität.Sollte es wirklich eng werden, könnte man den natürlich auch abklemmen, solange er nicht gebraucht wird. Aber ich hoffe mal, dass der Stromverbrauch wg. Spannungsabfall eher geringer ausfällt als erwartet. Es bleibt spannend ;-)

Till

Sonntag, 11. November 2012

Infos aus unserem Schlafzimmer

Okay, ich kann es schwer verleugnen: Ich bin Datenfetischistin! Deshalb lagerten die Datenlogger letzte Woche im Schlafzimmer, der Kammer und weiterhin im Wohnzimmer. Und die habe ich jetzt mit Interesse ausgewertet. Aber ich verspreche, nächste Woche gibt’s mal wieder einen techniklastigeren Blog-Beitrag ;-)

Zuerst aber noch eine kleine Ergänzung zu den Auffälligkeiten sprich Schwankungen in der Kurve der Luftfeuchtigkeit im Heizungskeller, die ich vor einer Woche beschrieben habe. Diese Woche hatten wir einen Heizungsmonteur im Haus, da in unserem System zu viel Luft und zu wenig Wasser war (was u. a. daher kam, dass ein Heizkörper im Esszimmer nicht ganz perfekt angeschlossen war und geleckt hat – und immerhin, es mussten 20 l L nachgefüllt werden). Dem haben wir natürlich gleich mal von unseren Messungen berichtet. Und er war durchaus beeindruckt, dass wir diesen Kurvenverlauf haben (was für die Empfindlichkeit der Logger spricht), und hatte auch die Erklärung parat: Wir haben ja einen Gas-Brennwertkessel, d. h. die Abgase werden wenn sie aus dem Brenner kommen abgekühlt – und dabei gibt’s Kondensat. Und das muss ja weg. Was es auch tut, weil das einfach in den Abfluss raus geht. Und das wiederum erhöht die Luftfeuchtigkeit. Und das wiederum ist das, was wir messtechnisch erfasst haben.
So, aber jetzt geht’s – in unser Schlafzimmer:

 
Wir sehen, dass wir bei der Luftfeuchtigkeit (blaue Kurve) so in der Regel über die Nacht einen Anstieg auf Werte in der Größenordnung 65 % haben. Interessant ist wiederum der Verlauf. Die fetten Peaks nach unten, das ist der morgendliche Lüft-Event ;-) Hierdurch wird die Luftfeuchtigkeit um durchschnittlich 10 % reduziert – die sich dann allmählich wieder aufbauen. Die kleineren Peaks entstehen durch das Lüften am Abend und manchmal gibt’s noch welche zur Mittagszeit. Soweit also alles unkritisch (Schimmelpilze benötigen zum Wachstum > 70 % Luftfeuchtigkeit). Spannend sind nun ein paar Details, die Aufschluss über das Verhalten geben. Im grün eingekreisten Bereich ist keine Veränderung von Feuchte und Temperatur (die ja logischerweise beim Lüften ebenfalls reagiert) erkennbar – da bin ich morgens um 4 Uhr aufgestanden und auf Dienstreise gewesen und der Mann kann sich nicht rausreden, klar belegt: Er hat die Fenster nicht geöffnet! Warum dann aber hier im Lauf des Tages die Feuchte abfällt???? *grübel* An den Tagen zuvor (08.11.) und danach (10.11.) habe ich den (blasenden) Lüfter bis zur Mittagszeit in Betrieb gehabt (siehe orangefarbene Markierungen) – und tatsächlich scheint der Anstieg der Luftfeuchtigkeit weniger stark auszufallen. Wenn das Ding nicht so einen verdammten Krach machen würde, könnte man mal eine Testreihe bezüglich der Wirkung über mehrere Tage durchführen, aber das Ding macht halten eben einen verdammten Krach… Wenn man auf heute Morgen schaut, dann fällt die Feuchtereduzierung auch deutlich geringer als an den anderen Tagen aus: Stichwort kräftiger Dauerregen.

Worüber wir uns ein bisschen Sorgen machen, ist die Kammer, da diese unbeheizt ist:

Hier haben wir zu Messzwecken ein paar Mal die Schiebtür ins Schrankzimmer nicht geschlossen (was dauerhaft allerdings keine Lösung ist, da hier für’s Kind hochattraktive Dinge wie Hunderte von CDs lagern *g*) – was zu einer sichtbaren Temperaturerhöhung mit Unterschreitung der kritischen Luftfeuchte führt. Also immerhin, so kann man Einfluss nehmen und die Lage in den Griff bekommen.
Und noch mal zur Verifikation der Trend im Wohnzimmer:

 
Der Kaminofen hält doch ziemlich lang die Wärme nachts – wenn er denn richtig funzt, was mir am Donnerstag Abend (siehe Markierung) aufgrund eines übervollen Aschekastens nicht so ganz geglückt ist ;-)

Fazit: So ein bisschen Datenaufnahme und -auswertung hilft doch für das Verständnis und damit für das eigene Verhalten und notwendige bzw. machbare Maßnahmen. Aber, versprochen, das war vorerst das letzte Mal! J

Sonntag, 4. November 2012

Einhunderteinundfünfzig


Quadratmeter Wohnfläche gemäß der WoFlV. Das ist das Ergebnis der heutigen Berechnungen, denen entsprechende Recherche- und auch noch ein paar Messtätigkeiten voraus gegangen sind.
Noch ein paar mehr Zahlen, nachdem der Sommer nun definitiv vorbei ist und wir natürlich gespannt auf die Entwicklung der Feuchtigkeit im Keller bei Außentemperaturen < Innentemperaturen waren. Nachfolgend eine Auswertung der Datenlogger vom 28.10.2012 bis 04.11.2012, wie gehabt erfolgt die Messwerteerfassung jede Minute. Rot = Temperatur, Blau = Luftfeuchtigkeit.

Zuerst das Wohnzimmer:

 
Perfekt! Maximalwert der Feuchte überschreitet nie 60 %! Dank sei dem mineralischen Putz bzw. unserem diffusionsoffenen Konzept – und dem konsequenten Stoßlüften… Der Kaminofen, der aktuell jeden Abend in Betrieb genommen wird, hat da mit Sicherheit auch einen großen Anteil. Man kann deutlich den Temperaturanstieg am Abend erkennen – sowie den eher langsamen Abfall. Kurz: Passt, weiter so!
Gehen wir mal ein Stockwerk tiefer:

Waschküche:

 
Die eine, klare Nacht ist deutlich erkennbar ;-) Im Wesentlichen verläuft die Temperaturkurve relativ konstant, aber interessant sind die Temperaturpeaks mit einem plötzlichen Anstieg um ca. 2°C – Wäschetrockner??? Die Feuchtigkeit tänzelt so um die 80 % - und landet da auch nach dem Lüften immer wieder L Die große Frage ist natürlich, ob sich dieser Zustand über den Winter bei wirklich trockenem, kalten Wetter verbessern lässt. Definitiv lässt sich im Moment sagen, die Waschküche ist unser feuchtester Raum.
Nachdem wir nach wie vor *hüstel* die Zwangsbelüftung via Ventilator im Heizungskeller nicht an den Strom angeschlossen haben und folglich auch nicht zwangsbelüften, haben wir mal einen Datenlogger dort platziert. Und siehe da:

 
Alles halb so wild, weil wärmer. Die Temperatur ist ziemlich konstant, die Feuchte unter 80 % (und das sollte sich dann tatsächlich mit Lüfter verbessern lassen) – wobei der Verlauf interessante Details bzw. eher kurzwellige Schwankungen aufweist, daher ein Ausschnitt über 24 h:

 
Minimalste Temperaturänderung, aber Feuchteschwankungen von ca. 3 % rel. über 15 min. *grübel* Vielleicht mal dem Heizungstechniker zeigen? Denn eigentlich kann das nur mit der Heizung zusammenhängen und eigentlich dürfte das nicht sein? Vor allem da sich die Temperatur dabei nicht ändert? Ideen?

Wenn wir im Keller lüften, dann lassen wir die vier Kellertüren zu den vier Kellerräumen offen, um ein bisschen Durchzug zu erzeugen.

 
Grün die Waschküche, rot der Heizungskeller. Der Temperaturverlauf im Heizungskeller ist natürlich wesentlich ruhiger, weil, wie beschrieben, noch keine Belüftung erfolgt. Aber kann trotzdem eine gewisse Übereinstimmung erkennen, d. h. etwas Austausch findet durchaus statt.