Okay,
ich kann es schwer verleugnen: Ich bin Datenfetischistin! Deshalb lagerten die
Datenlogger letzte Woche im Schlafzimmer, der Kammer und weiterhin im Wohnzimmer.
Und die habe ich jetzt mit Interesse ausgewertet. Aber ich verspreche, nächste Woche
gibt’s mal wieder einen techniklastigeren Blog-Beitrag ;-)
Zuerst
aber noch eine kleine Ergänzung zu den Auffälligkeiten sprich Schwankungen in
der Kurve der Luftfeuchtigkeit im Heizungskeller,
die ich vor einer Woche beschrieben habe. Diese Woche hatten wir einen Heizungsmonteur
im Haus, da in unserem System zu viel Luft und zu wenig Wasser war (was u. a. daher
kam, dass ein Heizkörper im Esszimmer nicht ganz perfekt angeschlossen war und
geleckt hat – und immerhin, es mussten 20 l L nachgefüllt werden). Dem haben wir
natürlich gleich mal von unseren Messungen berichtet. Und er war durchaus
beeindruckt, dass wir diesen Kurvenverlauf haben (was für die Empfindlichkeit der
Logger spricht), und hatte auch die Erklärung parat: Wir haben ja einen Gas-Brennwertkessel,
d. h. die Abgase werden wenn sie aus dem Brenner kommen abgekühlt – und dabei
gibt’s Kondensat. Und das muss ja weg. Was es auch tut, weil das einfach in den
Abfluss raus geht. Und das wiederum erhöht die Luftfeuchtigkeit. Und das wiederum
ist das, was wir messtechnisch erfasst haben.
So,
aber jetzt geht’s – in unser Schlafzimmer:
Wir
sehen, dass wir bei der Luftfeuchtigkeit (blaue Kurve) so in der Regel über die
Nacht einen Anstieg auf Werte in der Größenordnung 65 % haben. Interessant ist wiederum
der Verlauf. Die fetten Peaks nach unten, das ist der morgendliche Lüft-Event ;-)
Hierdurch wird die Luftfeuchtigkeit um durchschnittlich 10 % reduziert – die sich
dann allmählich wieder aufbauen. Die kleineren Peaks entstehen durch das Lüften
am Abend und manchmal gibt’s noch welche zur Mittagszeit. Soweit also alles unkritisch
(Schimmelpilze benötigen zum Wachstum > 70 % Luftfeuchtigkeit). Spannend sind
nun ein paar Details, die Aufschluss über das Verhalten geben. Im grün eingekreisten
Bereich ist keine Veränderung von Feuchte und Temperatur (die ja logischerweise
beim Lüften ebenfalls reagiert) erkennbar – da bin ich morgens um 4 Uhr aufgestanden
und auf Dienstreise gewesen und der Mann kann sich nicht rausreden, klar belegt:
Er hat die Fenster nicht geöffnet! Warum dann aber hier im Lauf des Tages die Feuchte
abfällt???? *grübel* An den Tagen zuvor (08.11.) und danach (10.11.) habe ich den
(blasenden) Lüfter bis zur Mittagszeit in Betrieb gehabt (siehe orangefarbene
Markierungen) – und tatsächlich scheint der Anstieg der Luftfeuchtigkeit
weniger stark auszufallen. Wenn das Ding nicht so einen verdammten Krach machen
würde, könnte man mal eine Testreihe bezüglich der Wirkung über mehrere Tage
durchführen, aber das Ding macht halten eben einen verdammten Krach… Wenn man
auf heute Morgen schaut, dann fällt die Feuchtereduzierung auch deutlich
geringer als an den anderen Tagen aus: Stichwort kräftiger Dauerregen.
Worüber
wir uns ein bisschen Sorgen machen, ist die Kammer, da diese unbeheizt ist:
Hier
haben wir zu Messzwecken ein paar Mal die Schiebtür ins Schrankzimmer nicht
geschlossen (was dauerhaft allerdings keine Lösung ist, da hier für’s Kind hochattraktive
Dinge wie Hunderte von CDs lagern *g*) – was zu einer sichtbaren
Temperaturerhöhung mit Unterschreitung der kritischen Luftfeuchte führt. Also
immerhin, so kann man Einfluss nehmen und die Lage in den Griff bekommen.
Und
noch mal zur Verifikation der Trend im Wohnzimmer:
Der
Kaminofen hält doch ziemlich lang die Wärme nachts – wenn er denn richtig funzt,
was mir am Donnerstag Abend (siehe Markierung) aufgrund eines übervollen Aschekastens
nicht so ganz geglückt ist ;-)
Fazit: So ein bisschen
Datenaufnahme und -auswertung hilft doch für das Verständnis und damit für das
eigene Verhalten und notwendige bzw. machbare Maßnahmen. Aber, versprochen, das
war vorerst das letzte Mal! J
Wow, eine echt tolle darstellung, daran sieht man das man eigentlich zu selten Lüftet
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