Sonntag, 28. September 2014

Neue Gäste



Gelegentlich hab ich einfach keine Lust mehr auf "Haus basteln". Meistens fülle ich diese Zeiten dann entweder mit Elektronik-Basteleien (davon hab ich aber in letzter Zeit zu viele beruflich gemacht, aber stay tuned, da ist noch einiges unterwegs ;-) oder mit Holzbearbeitung mit Handwerkzeugen, dafür hat die Zeit aber dieses Mal nicht gereicht (trotz sechs Wochen Urlaub ....).

In diese Zwickmühle traf eine ebay-Auktion über ein Pärchen JBL- M 330. Das sind alte, aber klanglich durchaus wohnzimmertaugliche PA-Boxen. Eigentlich für Alleinunterhalter oder Klein-Diskos gedacht, machen die bei Rock-Musik (aber auch Jazz) eine gute Figur. Auch großorchestrale Klassik kann man damit durchaus mal hören. Leise, oder eben ganz ganz laut ;-)

Also: Zugeschlagen.

Die Boxen haben allerdings schon einiges hinter sich. Die riechen wie ein sein 5 Jahren nicht mehr geleerter Aschenbecher und haben vor allem nicht unerhebliche Kontaktprobleme. Nach ein bißchen rumwackeln an den Steckern klingt die eine Box gut, die andere hat aber ein Problem, dem ich einfach nicht auf die Schliche komme: Die oberen Mitten und die unteren Höhen fehlen komplett. Einzeln klingen die Chassis aber OK ....

Nach ein paar Versuchen zwischen Arbeit und Abendessen oder Frühstück und Suppe kochen ist inzwischen klar: Das erfordert eine systematische Suche. Also alle Kabel raus, Frequenzweiche nach außen verlegen und alles erstmal gründlich durchmessen. Das ist aber leider wieder mindestens ein ganzer Tag Arbeit, den ich im Moment nicht übrig habe *grrrr*

Aber lange lass ich die nicht mehr rumstehen, ich will die beiden Schätzchen unbedingt noch dieses Jahr am Laufen haben. Und das heißt: Bald. Denn Putzen will ich die nicht in der Wohnung ;-)

Till




Sonntag, 21. September 2014

Achtzig

Eltern!“ Die Augen der Kindergärtnerin blicken mich traurig an. „ACHTZIG Eltern und KEINER hat sich zum Streichen gemeldet. Ich habe schon überall gebettelt.“ Wieder dieser traurige Blick. Ich seufze, denke daran wie froh ich gerade eben noch war, dass mir ein Freund am Vormittag geholfen hat, unsere Palette Briketts zu holen und in den Keller zu räumen, nachdem Till auf Dienstreise war, damit wir morgen Zeit für andere Arbeit haben und frage „Wann denn?“ Sie schüttelt den Kopf „Aber SIE haben doch schon so viel geholfen?!“ Stimmt. Wir waren beim Abbruch dabei (mit zwei anderen Vätern) und haben irgendwann mal, nachdem über drei Wochen ein Schild hing, wer helfen könnte ein paar Bretter zu tragen, diese weg geschafft… „Also wann?“ hake ich nach. „Morgen ab 10 Uhr.“ „Okay, Sie können uns eintragen.“

Vielleicht sind wir falsch erzogen worden. Schlecht sozialisiert. Hat man zu wenig Wert auf die Einhaltung von (eigenen) Prioritäten gelegt. Uns fälschlicherweise gelernt, dass HELFEN etwas Gutes ist, was man tun sollte. Uns das Nein-Sagen nicht vermittelt. Vielleicht sind wir auch einfach nur dumm.

Klar, sicherlich gibt es xx % alleinerziehende Mütter und x % mit zwei wirklich linken Händen. x,x % haben bestimmt auch Termine, die sie wahrnehmen müssen. Die restlichen xx % haben mit Sicherheit bereits etwas geplant. Wie wir halt auch.

Also haben wir gestern mit einem anderen Vater zusammen geholfen, die neuen Sanitärräume zu streichen.

Im Garten stand ich dafür heute Morgen. Natürlich bei Regen… Dafür werde ich jetzt gleich mal aus eigenen Äpfeln versuchen so etwas wie einen Kuchen zu backen :-)

Sonntag, 14. September 2014

Wir bauen ein Spielhaus!

Sie haben es alle. Mäuse, Eichhörnchen, Bären, Florfliegen, Adler, Dachse. Um nur ein paar zu nennen. 

Sprich: Der Wunsch nach einer eigenen Behausung liegt wohl einfach in der Natur.
Und fängt schon unerwartet früh an – wobei man in den ersten beiden Lebensjahren noch ohne arg rot zu werden so tun kann, als würde ein Kommunikationsproblem vorliegen: „Spielhaus!“ – „Aber warum willst du denn im Haus spielen, es ist doch so schön hier draußen?!“ – „Will Spielhaus!!“ – „Nein, Spatz, wir bleiben noch ein bisschen draußen und gehen nicht zum Spielen ins Haus.“

Aber so ungefähr bei Lebensalter plusminus 3, wenn das Kind phonetisch korrekte Laute zu grammatikalisch wertvollen Sätzen verknüpfen kann, ist es soweit. Leugnen hilft nicht. Und das ist ja auch in Ordnung. Weil eine tolle Sache, so ein Spielhaus.

WWW: wie-wo-was? Der Standort war eigentlich relativ schnell festgelegt, um trotzdem immer mal wieder anderen Überlegungen zum Opfer zu fallen, um letztendlich im Wesentlichen doch wieder darauf zurück zu kommen. Schwieriger waren die wie’s und was‘. Irgendwann bin ich dann auf die wahnwitzige Idee der Natürlichkeit verfallen (da es ja eben ein so natürliches Naturbedürfnis ist, ein Haus haben zu wollen) *seufz*

Nachdem die Konstruktionszeichnung fertig und die Einkaufsliste im Detail erstellt war, ist mir noch so eine klitzekleine Kleinigkeit aufgefallen – diese. Wäre ausgesprochen dämlich, den Zugang zum Weg zu verbauen und im Winter ständig über den Rasen trampeln zu müssen, um zum Holzschuppen gelangen zu können. Mit der Alternative „frieren“ konnte ich mich nicht anfreunden. Kein Problem: Kreativität kann ich (das Geräusch im Hintergrund ist keine Dampflok sondern das Stöhnen meines Mannes)! Neue Idee, neuer Plan, neue Einkaufsliste.

Wir bauen ein Spielhaus! Jetzt wirklich!

Basis ist eine klassische Rahmenkonstruktion aus Konstruktionsholz, 80 x 80 mm, mit dem Betonsockel der Mauer verschraubt:


Abb 1: Teammitglied „Chef“ bei Bauphase 1

Den Firstbalken verdanke ich einem zufällig vorbei gekommenen Freund, der sich in der Diskussion spontan mit dem Herrn Gemahl verbrüderte, was ebenso spontan das Ende meiner minimalistischen, rein kubistischen Flachdachkonstruktion war…und verhindert, dass das Dach im Winter unter der Schneelast zusammenbricht

Das Konstruktionsholz war im Übrigen ein kleiner Stilbruch Kompromiss, den ich eingegangen bin – bei meiner Idee, das Häuschen mit lauter Ästen zu verkleiden J Das ist der schon angesprochene wahnwitzige Punkt dabei. Denn es ist gar nicht so einfach, das entsprechende Baumaterial (zusammen) zu bekommen, wie bereits im Juli erwähnt. Zum Glück konnten wir diese etwas dickeren Rundhölzer von einem Freund bekommen. Der zugleich in seinem Steilhang Bäume gefällt hat, an deren Kronen ich mich mit meiner kleinen Lieblingsklappsäge von Opinel ein paar Nachmittage „vergnügt“ habe. Der Nachbar unterhalb hat ebenfalls mit der Motorsäge den Garten gepflegt (wieder ein Steilhang – sehe ich aus als wäre ich eine Katze????) und allmählich nahm die Menge sinnvolle Dimensionen an:


Abb 2: Teammitglieder „Ich-hab-ne-Idee“ und „Ich-will-aber“ werden nicht nur durch ihren Fleißschweiß nass.


Abb 3: Teammitglied „Ich-kann-vor-Kraft-kaum-laufen“ beim Puzzeln


Abb 4: Macht die Säge sige-sage, macht die Wiege…

Bekanntermaßen ernährt sich das Eichhörnchen mühsam ;-) Einer der häufigsten Diskussionspunkte war die Frage nach der Definition „gerade“, im Wortlaut (des Mannes): „Was ich nicht verstehe, ist, warum Du, wenn Du Dir schon in diesen ganzen beschissenen Hängen diese ganze beschissene Arbeit gemacht hast, Du nicht wenigstens ein paar gerade Äste mitgebracht hast.“ Ööööööhhhhh….


Abb 5: Zwischentest, Untertitel: Was-bin-ich-auf-meine-Fenster-stolz ;-)


Abb 5a: Also genau genommen sooooooooooooo stolz!

Leider mussten wir immer mal wieder ungeplante, ärgerliche wettertechnisch bedingte Pausen einlegen, zwischendurch war der Mann auch mal beim Nachbarn beim Presslufthämmern, aber nun ist es soweit (am Ende der Ferien, am Ende des Sommers *seufz*) – WIR HABEN EIN SPIELHAUS GEBAUT!


Abb 6: West – Nord Ansicht


Abb 7: Nord – Ost Ansicht


Abb 7: Ost – Süd Ansicht


Abb 8: FEIERABEND

J
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Jetzt muss ich nur noch die ganzen übrig gebliebenen – geraden!!! – Äste klein machen…

 

Sonntag, 7. September 2014

Ein Abschied


Drei Jahre lang hatte sie mich begleitet. Bei fast der ganzen Hausrenovierung, dem Zaun, unzähligen Bastelprojekten war sie immer die Säge, die ich als erstes in die Hand genommen hatte, wenn es darum ging, ein Stück Holz schnell und sauber abzusägen.

Wenn ich eine Latte oder ein kleineres Brett absägen musste und mich fragte, ob elektrisch oder nicht, hat sie fast immer gewonnen.

Im Lauf der Zeit gingen zwei oder drei Zähne verloren, deshalb kam dann für die feinen Arbeiten eine neue Säge hinzu, aber immer, wenn es nicht ganz so genau sein musste (oder wenn meine Frau eine Säge brauchte ;-) war sie immer für uns da.

Bis jetzt. Das Ende kam schnell und grausam: Meine Frau wollte für eins ihrer Bastelprojekt eine Koksnuss geteilt haben. Also nicht einfach irgendwie aufgemacht, sondern zwei Teile mit einem sauberen Schnitt. Kein Problem, die Nuss vorsichtig in den Schraubstock gespannt, meine Säge - genau, Die Säge - gegriffen und los.

Es ging etwas schwerer als erwartet, aber ansonsten kein Problem. Die Kokosnuss ist sauber geteilt. Aber meine arme Freundin .... hat praktisch alle Zähne verloren.

Adieu, ich werde Dich vermissen !