Sie
haben es alle. Mäuse, Eichhörnchen, Bären, Florfliegen, Adler, Dachse. Um nur
ein paar zu nennen.
Sprich:
Der Wunsch nach einer eigenen Behausung liegt wohl einfach in der Natur.
Und
fängt schon unerwartet früh an – wobei man in den ersten beiden Lebensjahren
noch ohne arg rot zu werden so tun kann, als würde ein Kommunikationsproblem
vorliegen: „Spielhaus!“ – „Aber warum willst du denn im Haus spielen, es ist
doch so schön hier draußen?!“ – „Will Spielhaus!!“ – „Nein, Spatz, wir bleiben
noch ein bisschen draußen und gehen nicht zum Spielen ins Haus.“
Aber
so ungefähr bei Lebensalter plusminus 3, wenn das Kind phonetisch korrekte
Laute zu grammatikalisch wertvollen Sätzen verknüpfen kann, ist es soweit. Leugnen
hilft nicht. Und das ist ja auch in Ordnung. Weil eine tolle Sache, so ein
Spielhaus.
WWW:
wie-wo-was? Der Standort war eigentlich relativ schnell
festgelegt, um trotzdem immer mal wieder anderen Überlegungen zum Opfer zu
fallen, um letztendlich im Wesentlichen doch wieder darauf zurück zu kommen.
Schwieriger waren die wie’s und was‘. Irgendwann bin ich dann auf die
wahnwitzige Idee der Natürlichkeit verfallen (da es ja eben ein so natürliches
Naturbedürfnis ist, ein Haus haben zu wollen) *seufz*
Nachdem
die Konstruktionszeichnung fertig und die Einkaufsliste im Detail erstellt war,
ist mir noch so eine klitzekleine Kleinigkeit aufgefallen – diese. Wäre ausgesprochen dämlich, den
Zugang zum Weg zu verbauen und im Winter ständig über den Rasen trampeln zu
müssen, um zum Holzschuppen gelangen zu können. Mit der Alternative „frieren“ konnte
ich mich nicht anfreunden. Kein Problem: Kreativität kann ich (das Geräusch im
Hintergrund ist keine Dampflok sondern das Stöhnen meines Mannes)! Neue Idee,
neuer Plan, neue Einkaufsliste.
Wir
bauen ein Spielhaus! Jetzt wirklich!
Basis
ist eine klassische Rahmenkonstruktion aus Konstruktionsholz, 80 x 80 mm, mit
dem Betonsockel der Mauer verschraubt:
Abb 1: Teammitglied „Chef“ bei
Bauphase 1
Den
Firstbalken verdanke ich einem zufällig vorbei gekommenen Freund, der sich in
der Diskussion spontan mit dem Herrn Gemahl verbrüderte, was ebenso spontan das
Ende meiner minimalistischen, rein kubistischen Flachdachkonstruktion war…und
verhindert, dass das Dach im Winter unter der Schneelast zusammenbricht
Das
Konstruktionsholz war im Übrigen ein kleiner Stilbruch Kompromiss, den ich eingegangen
bin – bei meiner Idee, das Häuschen mit lauter Ästen zu verkleiden J Das ist der schon angesprochene
wahnwitzige Punkt dabei. Denn es ist gar nicht so einfach, das entsprechende
Baumaterial (zusammen) zu bekommen, wie bereits im Juli erwähnt. Zum Glück konnten wir diese etwas
dickeren Rundhölzer von einem Freund bekommen. Der zugleich in seinem Steilhang
Bäume gefällt hat, an deren Kronen ich mich mit meiner kleinen
Lieblingsklappsäge von Opinel ein paar Nachmittage „vergnügt“ habe. Der Nachbar
unterhalb hat ebenfalls mit der Motorsäge den Garten gepflegt (wieder ein
Steilhang – sehe ich aus als wäre ich eine Katze????) und allmählich nahm die
Menge sinnvolle Dimensionen an:
Abb 2: Teammitglieder „Ich-hab-ne-Idee“
und „Ich-will-aber“ werden nicht nur durch ihren Fleißschweiß nass.
Abb 3: Teammitglied
„Ich-kann-vor-Kraft-kaum-laufen“ beim Puzzeln
Abb 4: Macht die Säge sige-sage, macht
die Wiege…
Bekanntermaßen
ernährt sich das Eichhörnchen mühsam ;-) Einer der häufigsten Diskussionspunkte
war die Frage nach der Definition „gerade“, im Wortlaut (des Mannes): „Was ich
nicht verstehe, ist, warum Du, wenn Du Dir schon in diesen ganzen beschissenen
Hängen diese ganze beschissene Arbeit gemacht hast, Du nicht wenigstens ein paar
gerade Äste mitgebracht hast.“ Ööööööhhhhh….
Abb 5: Zwischentest, Untertitel:
Was-bin-ich-auf-meine-Fenster-stolz ;-)
Abb 5a: Also genau genommen sooooooooooooo
stolz!
Leider
mussten wir immer mal wieder ungeplante, ärgerliche wettertechnisch bedingte Pausen
einlegen, zwischendurch war der Mann auch mal beim Nachbarn beim
Presslufthämmern, aber nun ist es soweit (am Ende der Ferien, am Ende des
Sommers *seufz*) – WIR HABEN EIN SPIELHAUS GEBAUT!
Abb 6: West – Nord Ansicht
Abb 7: Nord – Ost Ansicht
Abb 7: Ost – Süd Ansicht
Abb 8: FEIERABEND
J
.
. .
.
. .
Jetzt
muss ich nur noch die ganzen übrig gebliebenen – geraden!!! – Äste klein
machen…
„Aber warum willst du denn im Haus spielen, es ist doch so schön hier draußen?!“ – „Will Spielhaus!!“ – „Nein, Spatz, wir bleiben noch ein ... dspielhaus.blogspot.de
AntwortenLöschen