Eltern!“
Die Augen der Kindergärtnerin blicken mich traurig an. „ACHTZIG Eltern und
KEINER hat sich zum Streichen gemeldet. Ich habe schon überall gebettelt.“
Wieder dieser traurige Blick. Ich seufze, denke daran wie froh ich gerade eben
noch war, dass mir ein Freund am Vormittag geholfen hat, unsere Palette
Briketts zu holen und in den Keller zu räumen, nachdem Till auf Dienstreise war,
damit wir morgen Zeit für andere Arbeit haben und frage „Wann denn?“ Sie
schüttelt den Kopf „Aber SIE haben doch schon so viel geholfen?!“ Stimmt. Wir
waren beim Abbruch
dabei (mit zwei anderen Vätern) und haben irgendwann mal, nachdem über drei
Wochen ein Schild hing, wer helfen könnte ein paar Bretter zu tragen, diese weg
geschafft… „Also wann?“ hake ich nach. „Morgen ab 10 Uhr.“ „Okay, Sie können
uns eintragen.“
Vielleicht
sind wir falsch erzogen worden. Schlecht sozialisiert. Hat man zu wenig Wert
auf die Einhaltung von (eigenen) Prioritäten gelegt. Uns fälschlicherweise
gelernt, dass HELFEN etwas Gutes ist, was man tun sollte. Uns das Nein-Sagen
nicht vermittelt. Vielleicht sind wir auch einfach nur dumm.
Klar,
sicherlich gibt es xx % alleinerziehende Mütter und x % mit zwei wirklich linken
Händen. x,x % haben bestimmt auch Termine, die sie wahrnehmen müssen. Die
restlichen xx % haben mit Sicherheit bereits etwas geplant. Wie wir halt auch.
Also
haben wir gestern mit einem anderen Vater zusammen geholfen, die neuen
Sanitärräume zu streichen.
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