Da
meine Schwester ja meint, dass unser Haus nicht wegen der Wände kühl ist,
sondern weil es bei uns einfach kühler ist, während sie in Heidelberg selbstverschuldet
leidet, nachfolgend noch ein paar Details bzw. die konkrete Auswertung der
Datenlogger (war eh geplant ;-) aber habe ich gestern nicht mehr geschafft,
wegen konvertieren, importieren, etc.).
Für
die Auswertung habe ich den Zeitraum 12. August 2012 (Start 00:00 Uhr) bis 19.
August 2012 (Ende 18:00 Uhr) betrachtet. Die identischen Datenlogger zeichnen jede Minute einen Wert auf.
Wir hatten zeitgleich einen Datenlogger außen (im Holzschuppen zum Schutz gegen
die Witterung), einen im Keller (in der Waschküche, wegen kritischer Lagerung)
und den dritten im Schlafzimmer stationiert – also zumindest die Räume haben
dieselbe Ausrichtung (Front), der Holzschuppen steht orthogonal dazu, was einen
etwas anderen Einstrahlwinkel bedeutet.
Zuerst
die Temperaturverläufe aller drei Datenlogger:
Man
sieht sehr schön (oder man würde sehr schön sehen, wenn's denn groß genug wäre... daher: rot = Holzschuppen, blau = Waschküche, orange = Schlafzimmer), wie die – gleich ausgerichteten – Räume, sprich Schlafzimmer
und Waschküche, nahezu zeitgleich Veränderungen aufweisen in der Temperatur. Insgesamt
ist der bereits gestern beschriebene allmähliche Anstieg der Innentemperatur im
Schlafzimmer zu erkennen, während die Waschküche gemittelt sehr stabil mit
minimalem Anstieg bleibt. Die Schwankungen im Außenbereich reichen dagegen von
7°C Nachttemperatur bis 33°C (ich denke, das fällt auch für Heidelberger in die
Kategorie Sommer ;-))
So
richtig spannend ist eigentlich das nächste Diagramm. Wir haben ja, wie
mehrfach geschrieben, alles im Haus auf Diffusionsoffenheit ausgelegt und auch
von Anfang an intensiv über das Thema Feuchtigkeit – Lüften nachgedacht und
diskutiert, zuletzt neulich noch mit H. Weng.
Fügt
man zum Außentemperaturverlauf und dem in der Waschküche noch die relative
Luftfeuchtigkeit in der Waschküche hinzu (grüne Kurve), zeigen sich interessante Effekte. Gelüftet
wird bei uns im Keller, wenn Taußen < Tinnen liegt. Was
meistens bedeutet, dass ich nach dem Aufstehen und Blick auf’s Thermometer um
kurz vor 5 Uhr (jaja, wir haben einen Hund…) die Kellerfenster öffne, später (beim
Frühstück) ergänzt durch offene Kellertür sowie offene Haustür. Wenn der Blick
auf die Vorhersage jedoch eine richtig klare, kühle Nacht erwarten lässt,
öffnen wir schon auch mal die Fenster beim Insbettgehen. Lange Rede, kurzer
Sinn: Mal „so ein bisschen lüften“ senkt zwar die Feuchtigkeit kurzzeitig ab,
der Peak wird aber sehr schnell wieder aufgearbeitet, am Langzeittrend tut sich
ziemlich wenig L
Die ganze Nacht lüften zeigt eindeutig den stärkeren Einfluss. Interessant ist
auch die immer mal wieder erkennbare kleine Temperaturerhöhung mit folglich
abnehmender relativer Feuchte – weil das zu unterschiedlichen Zeiten geschieht
und vermutlich auch unterschiedliche Ursachen hat.
Äääääh,
kurz: Es ist dokumentiert, WIR HABEN SOMMER!!!!!
…
Und
über alles andere müssen wir nochmals intensiv nachdenken und vielleicht,
vielleicht, irgendwann mal berechnen wir aus den Daten auch tatsächlich die
Wärmekapazität der Wände.
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